Impf-Aufruf an Bevölkerung
Nur SVP-Parteichef Chiesa macht nicht mit

In einem Brief wenden sich die Präsidentinnen und Präsidenten von sechs Parteien anlässlich der Impfwoche an die Bevölkerung. Nur die SVP macht beim Impfaufruf nicht mit. Ihre Bundesräte allerdings schliessen sich dem Appell an.
Publiziert: 08.11.2021 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2021 um 16:04 Uhr

«Lassen Sie sich bitte impfen, jetzt.» Mit diesen Worten wenden sich die Präsidentinnen und Präsidenten von SP, FDP, Mitte, Grünen, GLP und EVP zum Start der Impfwoche an die Bevölkerung. In einem gemeinsamen Brief appellieren sie an die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger. «Wir alle wollen raus aus den Coronamassnahmen. Helfen Sie mit, die Pandemie rasch zu beenden.»

Die SVP hat den Brief als einzige Partei nicht mitunterzeichnet. In ihrer Basis ist die Impfskepsis am verbreitetsten: Knapp die Hälfte will sich laut Umfrage nicht impfen lassen. Die SVP ist auch die einzige Partei, die gegen das Covid-Gesetz kämpft, über das am 28. November abgestimmt wird.

In einem Punkt einig

In ihrem Aufruf an die Bevölkerung schreiben die Parteien, dass sie unterschiedliche Auffassungen hätten, welche Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie angemessen sind. Und das sei auch gut so. Eine Einsicht eine sie aber: «Der einzige wirklich dauerhafte Ausweg aus der Krise ist die Impfung.»

Die Parteipräsidentinnen und -präsidenten von Grüne bis FDP haben sich gemeinsam fürs Covid-Gesetz ausgesprochen.
Foto: keystone-sda.ch
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Man wisse um Vorbehalte und Ängste einiger Menschen ihr gegenüber. Diese hätten sich in den letzten Monaten aber als unbegründet herausgestellt. «Die Impfung ist sicher und effektiv – und erst noch kostenlos. Wir unterstützen deshalb als Präsidentinnen und Präsidenten der im Parlament vertretenen Parteien die Impfoffensive von Bund und Kantonen.»

Selbst Ueli Maurer ruft zum Impfen auf

Auch die Bundesräte haben am Montag in einer Videobotschaft zur Impfung aufgerufen – die SVP-Magistraten inklusive. «Wenn Sie noch nicht geimpft sind, haben Sie dazu sicher persönlich gute Gründe, die ich selbstverständlich respektiere. Aber vielleicht können Sie Ihren Entscheid noch einmal überdenken, weil impfen schützt auch», sagt Ueli Maurer (70), der selbst zu den Impfzögerern gehörte. Bundespräsident Guy Parmelin (61) richtet sich in seinem Aufruf derweil insbesondere an die junge Bevölkerung. «Es stimmt, junge Menschen bleiben in den allermeisten Fällen von Covid-19 verschont.» Doch er rufe zur Solidarität mit denjenigen auf, die dieses Glück nicht hätten.

Der Bund hatte bereits vergangene Woche eine Kampagne lanciert, in der über 80 Prominente aus Sport, Kultur, Wirtschaft und Politik zur Impfung aufrufen. (lha)

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