Impf-Chef schafft Klarheit
Im Herbst soll der zweite Corona-Booster kommen

Impf-Chef Christoph Berger will im Herbst wohl einen zweiten Corona-Booster. Die Kantone fordern endlich Klarheit, um sich rechtzeitig vorbereiten zu können.
Publiziert: 12.05.2022 um 11:04 Uhr

Das Coronavirus während der warmen Jahreszeit in der Schweiz kaum ein Thema. Massnahmen gibt es hierzulande derzeit keine mehr.

Dennoch hebt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impf-Kommission, schon jetzt den Mahnfinger. Er warnt davor, dass eine vierte Impfung im Herbst wahrscheinlich sei. In der «Tagesschau» von SRF erklärte Berger, eine Impfempfehlung für Personen über 65 oder mit chronischen Krankheiten sei dann ein mögliches Szenario.

Für breite Bevölkerung wohl nicht nötig

Damit liegt nun erstmals eine Empfehlung vor, auf welche die Kantone schon lange warten. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) arbeite derzeit an einer detaillierten Empfehlung, die im Frühsommer veröffentlicht werden soll. Dann könnten auch weitere Feinanpassungen vorgenommen werden.

Impf-Chef Christoph Berger sagt, dass im Herbst wohl eine vierte Corona-Impfung nötig sein wird.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Details würden von der Immunität, der Viruszirkulation sowie von der Verfügbarkeit der Corona-Impfstoffe abhängen. Für die breite Bevölkerung sei ein zweiter Booster wohl nicht nötig.

Kantone werden allmählich ungeduldig

Berger reagiert damit auch auf den Druck der Kantone. Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) hat sich besorgt gezeigt, dass die Schweiz allenfalls ein weiteres Mal zu spät reagieren könnte. Immerhin dürfte es in den Kantonen bis zu mehreren Wochen brauchen, bis die Impfzentren ihren Betrieb wieder hochgefahren haben.

«Wir erwarten eine klare Mitteilung von Ekif, ob der zweite Booster empfohlen ist und für wen», betonte deshalb GDK-Präsident Lukas Engelberger (47) in der «Tagesschau».

Mögliche Szenarien für den Herbst hat der Bund bereits Ende März veröffentlicht. Dort wird ebenfalls die Möglichkeit einer zweiten Auffrischung der Impfung erwähnt.

Andere Länder sind hier schon einen Schritt weiter. Israel ist bereits daran, seine gesamte Bevölkerung zum vierten Mal zu impfen. Deutschland oder Österreich haben damit begonnen, älteren Personen und solche mit einem erhöhten Risiko den zweiten Booster zu verabreichen. (dba)


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