Interesse ist gross
Corona-Freiwillige rennen Armee die Bude ein!

Wegen der sich verschärfenden Corona-Lage hat der Bundesrat erneut einen Armeeeinsatz bewilligt. Bereits haben sich viele Freiwillige für einen Einsatz in Impfzentren und Spitälern gemeldet.
Publiziert: 08.12.2021 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2021 um 15:13 Uhr

Jetzt geht es schnell. Erst am Dienstag hatte der Bundesrat beschlossen, dass das Militär den Kantonen wieder zu Hilfe eilen soll. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie sollen maximal 2500 Armeeangehörige zum Einsatz kommen.

«Maximal 2500 Soldaten werden eingesetzt»
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Droz über Armee-Einsatz:«Maximal 2500 Soldaten werden eingesetzt»

Keine 24 Stunden später haben sich bereits mehr als 200 Freiwillige gemeldet, sagt Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage von Blick. «Es ist ausserordentlich schön zu sehen, dass es auch in der mittlerweile fünften Welle immer noch sehr viele hilfsbereite Menschen in unserer Gesellschaft gibt.»

Auch Durchdiener stehen bereit

Die Soldatinnen und Soldaten können auf Gesuch eines Kantons beispielsweise eingesetzt werden, um das Spitalpersonal zu entlasten. Sie können einfachere Pflegearbeiten übernehmen sowie beim Umlagern von Covid-Patienten oder beim Transport von Kranken helfen. Daneben können sie die Kantonen beim Boostern unterstützen.

Die Armee sei bereit, sagte Brigadier Raynald Droz an einer Medienkonferenz vom Dienstag.
Foto: Keystone
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Trotz des grossen Ansturms verlässt sich die Armee nicht allein auf Freiwillige. Ohnehin sei erst zu prüfen, ob diese geeignet sind und entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Deshalb sind am Dienstag auch schon rund 30 Durchdiener der Sanitätstruppen im Tessin zurückgerufen worden. Diese stünden noch in dieser Woche für einen Einsatz bereit.

Den Spitälern keine Leute abziehen

Ganz wichtig ist den Verantwortlichen auch, dass sich nur Armeeangehörige melden, die nicht im Gesundheitswesen oder in der Pflege angestellt sind. «Wir werden keine Leute abziehen, die heute in den Spitälern arbeiten», betonte Brigadier Raynald Droz am Dienstag vor den Medien. Es soll auf jeden Fall verhindert werden, dass diese dort plötzlich fehlen.

Eingesetzt werden die Armeeangehörigen mindestens drei Wochen am Stück – die Dauer des Assistenzeinsatzes richte sich aber auch nach der Lageentwicklung der Pandemie. Klar aber ist: Angerechnet werden pro Einsatzjahr höchstens 19 Diensttage.

Die drei Kantone Jura, Neuenburg und Wallis haben beim Bund bereits Gesuche um Unterstützung der Armee bei der Booster-Impfkampagne gestellt, weil sie mit den Impfkapazitäten am Anschlag sind. Bedingung für einen Armeeeinsatz ist, dass die Kantone selbst alle Mittel ausgeschöpft haben, um die fünfte Welle zu bewältigen.

(dba)

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