Kampf gegen Biodiversitätsinitiative
Gegner setzen satte 2 Millionen ein

Die Biodiversitätsinitiative würde die Lebensmittelproduktion stark einschränken. Zudem mache die Schweizer Landwirtschaft bereits jetzt viel für die Biodiversität. Mit diesen Argumenten lancierte das Nein-Komitee die Kampagne gegen die Initiative.
Publiziert: 13.06.2024 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2024 um 11:17 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Initiative aus Kreisen des Natur-, Landschafts- und Heimatschutzes fordert einen stärkeren Schutz von Natur und Landschaft sowie mehr Flächen und Geld zur Stärkung der Biodiversität.

Damit würden 30 Prozent der Landesfläche praktisch unantastbar, hiess es vom Nein-Komitee vor den Medien in Bern. Diese Zahl werde zwar in der Initiative nicht genannt, sei als Zielgrösse der Initianten aber eindeutig.

Produktion von Lebensmitteln nur noch sehr eingeschränkt möglich

Dafür fehlt laut dem Komitee eine Fläche, die der Grösse der Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg und Solothurn zusammen entspricht. Das Komitee befürchtet, dass auf dieser Fläche die Produktion von Lebensmitteln nicht oder nur noch sehr eingeschränkt möglich wäre.

Die Biodiversitäsinitiative aus Kreisen des Natur-, Landschafts- und Heimatschutzes fordert einen stärkeren Schutz von Natur und Landschaft sowie mehr Flächen und Geld zur Stärkung der Biodiversität.
Foto: Keystone
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Die Initiative würde gemäss dem Nein-Komitee damit die Lebensmittelproduktion einschränken. Ausserdem befürchtet das Komitee bei einer Annahme der Initiative Einschränkungen in der Energieproduktion. «Neubau wie Ausbau von erneuerbaren Energien würden verunmöglicht», sagte FDP-Präsident Thierry Burkart an der Medienkonferenz.

Auch die Wald- und Holzwirtschaft sowie die touristische Nutzung von Berggebieten würde nach Angaben des Nein-Komitees dadurch beeinträchtigt. Dies, weil dadurch die Realisierung an Infrastruktur in Berggebieten eingeschränkt werde.

In seinem Kampf gegen die Volksinitiative macht das Nein-Komitee keine halben Sachen: Das Kampagnenbudget umfasse rund zwei Millionen Franken, erklärte Martin Rufer, Direktor des Bauernverbands, auf eine Journalistenfrage.

Bestehende Gesetzesgrundlagen würden reichen

Weiter argumentierte das Komitee, dass die Schweizer Landwirtschaft bereits heute viel für die Förderung der Biodiversität tue. «Es gibt bereits gesetzliche Grundlagen, die es ermöglichen, diese Anstrengungen weiterzuführen und zu intensivieren», sagte Mitte-Präsident Gerhard Pfister an der Medienkonferenz.

Aktuell dienen 19 Prozent der Landwirtschaftsfläche der Förderung der Biodiversität, wie das Komitee betonte. «Unsere Landwirte leisten also bereits enorm viel», sagte SVP-Präsident Marcel Dettling.

Das Komitee besteht aus Vertretern von Landwirtschaft, Energie- und Bauwirtschaft, Wald- und Holzwirtschaft, Wirtschaftsverbänden sowie Vertreterinnen und Vertretern von SVP, FDP und Mitte.

Über die Initiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» (Biodiversitätsinitiative) wird am 22. September abgestimmt.

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