Krisenstab gefordert
Kantone bereiten sich auf Corona-Herbst vor

Man wolle im Herbst nicht nochmals dieselben Fehler machen wie zu Beginn der Corona-Pandemie, sagt der Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen. Bald sollen konkrete Empfehlungen folgen.
Publiziert: 19.04.2022 um 07:01 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2022 um 14:25 Uhr

Die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) zieht Lehren aus der Corona-Pandemie. Es brauche auf operativer Ebene einen permanenten, departementsübergreifenden Krisenstab, in dem auch die Kantone vertreten seien, sagt KdK-Präsident Christian Rathgeb in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Als Beispiel, an dem man sich orientieren könnte, nennt er den Sonderstab Asyl, der 2011 vom Bundesrat geschaffen und nun wegen des Ukraine-Kriegs zum ersten Mal eingesetzt worden ist. Nebst Vertretern des Justiz- und des Verteidigungsdepartement sind dort auch die Kantone dabei.

Kantone rufen nach dem Bund

Die Kantone hätten sich gegen eine dominantere Rolle der KdK ausgesprochen. Sie wollten vielmehr einen früheren, engeren und vor allem direkten Einbezug durch den Bund, sagt Rathgeb.

Bund und Kantone haben laut Christian Rathgeb, Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen, ihr Krisenmanagment während der Corona-Pandemie verbessert. Es seien aber auch Fehler passiert, aus denen man lernen sollte. (Archivbild)
Foto: MARCEL BIERI

Der Bündner Regierungsrat räumt ein, dass die Kantone bei der Bewältigung der Pandemie Fehler gemacht hätten. Man müsse «nun dafür sorgen, dass wir die dieselben Fehler nicht noch einmal machen», sagt er. Rathgeb verteidigt die Kantone aber auch. Nicht alles sei schlecht gelaufen. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen habe sich über die Zeit der Pandemie verbessert. «Das System ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Das Räderwerk ist präziser und schneller geworden.»

Vorbereitungen für Herbst laufen

Die Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren arbeite nun mit Hochdruck an den Vorbereitungen, sollten die Fallzahlen im Herbst wieder steigen. Sie werde bald Empfehlungen abgeben. Wichtig sei, dass die Zeit bis zum Herbst genutzt werde.

So müsse etwa die Bettenplanung über eine Region hinausgehen. Die Gesundheitsdirektorenkonferenz habe das erkannt und arbeite auch hier an Lösungen. (SDA/lha)


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