Fragen aus dem Kinderzimmer
Bürger befragen Stöckli und Moret

Das Parlament tagt an seiner Session beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Besucher sind keine zugelassen. Ständeratspräsident Hans Stöckli und Nationalratspräsidentin Isabelle Moret stellten sich darum den Fragen der Bürger in einem Live-Chat.
Publiziert: 05.05.2020 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2020 um 18:39 Uhr
Zum ersten Mal beantworteten die Parlamentspräsidenten fragen im Live-Chat
Foto: keystone-sda.ch
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Vor einer farbigen Wand, zuerst auf Französisch, dann in charmanten Schweizerdeutsch, beantworteten Nationalratspräsidentin Isabelle Moret (49, FDP) und Ständeratspräsident Hans Stöckli (68, SP) die Fragen von Bürgern, die im Kinderzimmer oder sogar im Kuhstall ihre Parlamentspräsidenten löcherten.

Die Fragen waren vielfältig: Die beiden Ratspräsidenten musste unter anderem beantworten, warum sich Paare aus zwei Ländern, die nicht verheiratet sind, nicht sehen dürfen. Stöckli äusserte Verständnis für das Problem: «Ich verstehe, dass es nicht das gleiche ist, über Skype Liebe auszutauschen wie durch persönlicher Kontakt.» Moret – die mit ihrer Familie in Davos Schweizerdeutsch gelernt hat – sagte, man habe das Problem zusammen mit dem Bundesrat diskutiert. «Die Antwort war, dass es ein Beweisproblem gibt.» Bei verheirateten Paaren sei der Fall klar, aber ohne Ehe könne man die Partnerschaft nicht beweisen.

Bescheidenes Interesse

Doch nicht nur Corona war Thema. Ein Vertreter der Klimaaktivisten von Extinction Rebellion fragte, wann es eine Sondersession zur Klimakrise gebe. Moret verwies auf das CO2-Gesetz, das in der nächsten ordentlichen Session behandelt wird.

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Inhaltlich gab es von Moret und Stöckli dazu keine Neuigkeiten zu hören. Beide räumten aber insbesondere ein, dass die Schweiz wohl nicht in allen Bereichen bereit gewesen sei für die Bewältigung einer solchen Pandemie. Die Schweiz müsse in lebenswichtigen Bereichen wie bei Medikamenten und Schutzmaterial künftig eine grössere Selbstversorgung anstreben.

Um die Präsidenten zu löchern, waren im Voraus 160 Fragen angemeldet worden – nicht alle davon konnten die beiden beantworten. Das Interesse hielt sich zumindest während des Live-Chats in Grenzen. Meistens waren rund 70 Zuschauer online. Eine Stunde nach Ende des Chats waren auf dem entsprechenden Link der Videoplattform Youtube 136 Aufrufe registriert. Und der Kanal der Parlamentsdienste hatte bis am Dienstagnachmittag neu 1600 statt 1590 Abonnenten. Trotzdem ist bereits ein nächster Chat geplant: Während der Sommersession im Juni. (SDA/brb)

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