Martullo-Blocher für die Wirtschaft, Guldimann für die Aussenpolitik
Wer in den Hinterzimmern die Strippen zieht

Die meisten Parteien haben ihre Sitze in den Kommissionen verteilt. Nicht alle dürfen zufrieden sein.
Publiziert: 03.12.2015 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:57 Uhr
Tim Guldimann (SP,l.) und Roger Köppel werden in der Aussenpolitischen Kommission die Klingen kreuzen.
Foto: Joseph Khakshouri
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Die Parlamentswahlen sind vorbei, alle Gewählten sind zufrieden – könnte man meinen. Doch die Bestätigung kommt in vier Jahren, bis dahin müssen sich viele Politiker erst noch profilieren. Dazu eignen sich die Kommissionssitze. Denn tatsächlich werden die entscheidenden Diskussionen nicht im Nationalratssaal geführt, sondern hinter für die Öffentlichkeit verschlossenen Türen von Kommissionszimmern.

Diese Woche haben die Fraktionen die Sitze verteilt. Da kam es links und rechts zu Rangeleien. Prominentestes Opfer ist wohl der neugewählte SP-Fraktionschef Roger Nordmann, der sein Mandat in der Verkehrskommission an einen anderen verlor.

Zufrieden sein dürfen dafür die erstmals gewählten «Promis». SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chef Roger Köppel darf in die Aussenpolitische Kommission (APK) und wird so vor allem in Ausland-Fragen zum Parlaments-Experten reifen.

In den Kommissionssitzungen wird er auch auf Tim Guldimann treffen. Der langjährige Diplomat und SP-Nationalrat wird mit ihm die Klingen kreuzen und könnte so zum aussenpolitischen Wortführer der Linken werden.

Magdalena Martullo-Blocher (SVP) wiederum darf direkt in die begehrte Wirtschaftskommission – als Chefin eines grossen Unternehmens, der Ems Chemie, schien sie der Fraktion offenbar prädestiniert dafür.

Ebenfalls wie erwartet sitzt Christoph Eymann (LPD), der Präsident der Erziehungsdirektorenkonferenz, künftig für die FDP in der Bildungskommission. Nicht in die Wunschkommission geschafft hat es gemäss «Basler Zeitung» Gewerbeverbands-Chef Hans-Ulrich Bigler. Er muss mit der Bildungskommission vorlieb nehmen.

Auch bei den Bisherigen mussten einige Federn lassen. Die Bernerin Margret Kiener Nellen (SP) etwa hat künftig nur noch den Sitz in der Finanzkommission.

Gewechselt wurde ebenfalls fleissig. Cédric Wermuth (SP) wird neu nicht mehr in der Finanzkommission, sondern in jener für staatspolitische Fragen (SPK) sitzen. Diese kümmert sich unter anderem um das Asylwesen.

Bei der SVP sitzt Parteichef Toni Brunner neu in der Gesundheitskommission und Fraktionschef Adrian Amstutz in der Sicherheitspolitischen Kommission. Neu in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen sitzen Nadja Pieren und Gregor Rutz. (vuc)

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