BAG krebst bei Quarantäne-Rückwirkung zurück
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Steigende Corona-Fallzahlen:Kommt Spanien bald auf die Quarantäne-Liste?

Liste der Risikoländer überarbeitet
Quarantänepflicht gilt nicht rückwirkend

Das Bundesamt für Gesundheit aktualisiert die Quarantäne-Liste. Das hat weitreichende Folgen.
Publiziert: 22.07.2020 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2020 um 18:12 Uhr
Tobias Bruggmann

Der Strand am Mittelmeer mag ein Traum sein, doch das böse Erwachen könnte bei der Rückreise in die Schweiz drohen. Am Mittwoch hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die neue Liste der Risikostaaten veröffentlicht, die ab Donnerstag um Mitternacht gilt. Schweden und Weissrussland gelten neu als sichere Reisedestinationen. Bosnien, Montenegro und Luxemburg sind wie weitere 39 Staaten Corona-Risikoländer (siehe Box).

Wer aus einem dieser Länder in die Schweiz zurückkehrt, muss sich bei den Behörden melden – und zehn Tage in Quarantäne. Das hat Konsequenzen: Denn wer nicht aus dem Homeoffice arbeiten kann, bekommt für die Quarantänezeit höchstwahrscheinlich keinen Lohn.

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Reisebüros unter Druck:«Eine Woche keine Buchung»
Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit präsentierte heute die neue Quarantäne-Liste.
Foto: Keystone
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Liste ist nicht rückwirkend

Die Liste gilt nicht rückwirkend. In einer ersten Meldung wurde berichtet, dass Reisende, die schon am Montag aus einem Risikoland zurückkehren, in Quarantäne müssten. Dies sei jedoch falsch, bestätigt das BAG auf Anfrage von BLICK.

Auch Spanien könnte auf Liste landen

Treffen könnte es so beliebte Feriendestinationen wie Spanien. Denn dort steigen die Fallzahlen wieder. «Ich weiss nicht, wie es in Spanien sein wird in zwei Wochen», so Kuster, der betonte: «Wer jetzt in die Ferien fährt, muss sich immer bewusst sein, dass es schiefgehen könnte.»

Die Aussagen stehen im Widerspruch zu Aussagen von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60) Anfang Juli. «Die Liste der Risikogebiete wird monatlich angepasst. Es ändert nicht jeden Tag», sagte sie damals. Es sei zumutbar, sich vor der Reise zu erkundigen, ob man in ein Risikogebiet reisen wolle.

6000 sind schon in Quarantäne

Doch nur zweieinhalb Wochen später wurde die Liste bereits aktualisiert. Planungssicherheit sei ein wichtiger Faktor, gibt BAG-Kuster zu. Er warb aber für Verständnis: «Es kann epidemiologische Entwicklungen geben, die es notwendig machen, dass man früher eingreift.» Die Liste sollte künftig mindestens einmal im Monat aktualisiert werden. Einen konkreten Termin für die nächste Änderung wollte er aber nicht nennen. «Wenn es die Situation erfordert, kann es sein, dass auch früher eine Aktualisierung erfolgt.»

Klar ist: Diese Liste betrifft viele: Derzeit befinden sich gemäss Kuster etwa 6000 Menschen in Nach-Ferien-Quarantäne.


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Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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