Mehr Zivis zugelassen
Der Armee laufen immer mehr Soldaten davon

Die Zahl der Zulassungen zum Zivildienst ist 2023 um 1,8 Prozent auf 6754 Personen gestiegen. Fast ein Drittel der Gesuchsteller hatten zuvor die Rekrutenschule (RS) bestanden.
Publiziert: 22.02.2024 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 12:09 Uhr

Die Zulassung zum Zivildienst blieb 2023 wie in den Vorjahren hoch. Es handelt sich um die dritthöchste Zahl der jährlichen Zulassungen seit Einführung der Tatbeweislösung im Jahr 2009, wie die am Donnerstag veröffentlichten ersten Jahreszahlen des Bundesamts für Zivildienst (ZIVI) zeigen. 3769 Personen reichten ihr Gesuch vor der RS, 786 Personen nach Beginn der RS und 2199 Personen oder fast ein Drittel nach bestandener RS ein.

Ein Höchstwert wurde 2023 auch mit 1,8 Millionen geleisteten Diensttagen erreicht (+6,2 Prozent). Analog den letzten Jahren leisteten die Zivis die meisten Diensttage im Sozial-, im Gesundheits- und im Schulwesen.

Kaum Verstösse festgestellt

Eine Besonderheit war, dass in den ersten vier Monaten des Jahres 14'000 Diensttage als ausserordentliche Unterstützung zugunsten der Bundesasylzentren des Staatssekretariats für Migration (SEM) geleistet wurden.

Die Armee hat auch im letzten Jahr wieder viele ihrer Angehörigen verloren. Die Zahl der Zulassungen zum Zivildienst ist um 1,8 Prozent auf 6754 Personen gestiegen.
Foto: Keystone
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Die Zahl der Einsatzbetriebe blieb praktisch konstant bei 4492. Die Anzahl Inspektionen stieg um 7 Prozent. Schwerwiegende Verstösse gegen die Vollzugsregeln wurden kaum festgestellt.

Per Ende Dezember 2023 waren 58'195 Personen zivildienstpflichtig. Davon leisteten 26'510 Zivildienstpflichtige noch nicht alle verfügten ordentlichen Diensttage. 31'685 Zivildienstpflichtige hatten zwar alle verfügten ordentlichen Diensttage geleistet. Sie bleiben jedoch bis zur ordentlichen Entlassung zivildienstpflichtig. Sie können nur noch für vom Bundesrat angeordnete ausserordentliche Zivildienstleistungen in besonderen und ausserordentlichen Lagen eingesetzt werden.

Ebenfalls mehr Stellungspflichtige

Das ZIVI lieferte am Donnerstag zudem Zahlen zu den Stellungspflichten: Die Anzahl der 2023 in den Rekrutierungszentren der Armee endgültig beurteilten Stellungspflichtigen lag bei 35'700 Personen. Sie lag um 4,2 Prozent höher als im Vorjahr. Davon waren 25'199 militärdiensttauglich, das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Anzahl der im Zivildienst Zugelassenen und jene der Stellungspflichtigen könnten aber nicht direkt verglichen werden, schreibt das ZIVI. Während die Anzahl der Zulassungen zum Zivildienst sämtliche neu zugelassene Zivildienstpflichtige eines Kalenderjahres unabhängig davon messe, wann sie rekrutiert wurden, messe die Anzahl Stellungspflichtiger und Militärdiensttauglicher einen Rekrutierungsjahrgang. (SDA)

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