Nie mehr nerviger CH-Kleber?
Neue Autonummern sollen 2026 kommen

Weil den Kantonen langsam aber sicher die Zahlenkombinationen ausgehen, muss ein neues Auto-Kontrollschild her. Nun steht der Zeitplan für die Neugestaltung.
Publiziert: 14.03.2023 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2023 um 11:24 Uhr

Es ist nicht einfach ein Blechschild mit Zahlen. Wie viel einigen Autofahrerinnen und Autofahrern das Nummernschild bedeutet, wird ersichtlich, wenn in einem Kanton wieder einmal ein Kennzeichen mit besonders tiefer Nummer versteigert wird. 233'000 Franken hat ein Autobesitzer im vergangenen Jahr dafür hingeblättert, künftig mit der Nummer «ZG 10» durchs Land zu kurven.

Dass die Schweizerinnen und Schweizer an ihrem Kontrollschild hängen, zeigt auch die emotionale Diskussion um dessen Neugestaltung. Schon lange ist absehbar, dass den grossen Kantonen, allen voran Zürich, in wenigen Jahren die noch verfügbaren Zahlenkombinationen ausgehen.

Projekt startet dieses Jahr

Nun geht es vorwärts. «Das Projekt zur Neugestaltung der Kontrollschilder startet noch in diesem Jahr», teilt der Bundesrat auf Anfrage des Luzerner FDP-Nationalrats Peter Schilliger (63) mit. Mit der Umsetzung könne voraussichtlich bis 2026 gerechnet werden. Wie das neue Nummernschild aussehen wird, ist noch offen.

So könnte das neue Nummernschild theoretisch aussehen. Noch gibt es aber keine offiziellen Vorschläge.
Foto: Shutterstock/MontageBlick
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Es ist das erste Mal, dass der Bund einen konkreten Zeitplan nennt. Bereits vor 15 Jahren hatte das Bundesamt für Strassen (Astra) angekündigt, über neue Nummernschilder ohne Kantonswappen nachzudenken. Das löste einen Sturm der Entrüstung aus. «Ich bin stolz auf meine Luzerner Nummer, sie gehört zu unserer Identität», empörte sich der damalige Nationalrat Otto Ineichen, wie Schilliger ein Luzerner Freisinniger, gegenüber «20 Minuten».

Mindestens eine Zahl oder Buchstabe mehr

Von den heftigen Reaktionen überrollt, beeilte sich das Astra klarzustellen, dass die Einführung eines neuen Kennzeichens erst «mittelfristig» beabsichtigt sei. Das Thema verschwand wieder in der Schublade.

Es ploppte erst wieder auf, als eine Gruppe Ostschweizer zehn Jahre später eine Volksinitiative ankündigte. Sie forderten, dass das Länderkennzeichen CH an den Fahrzeugen wie in anderen Ländern ins Nummernschild integriert wird und man keinen CH-Kleber mehr für Fahrten ins Ausland braucht.

Der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni (42) nahm das Anliegen ins Parlament auf. Der Bundesrat kündigte damals wie auch heute an, im Rahmen der Neugestaltung des Nummernschilds diese Forderung zu prüfen. Es geht dabei auch um die Frage, ob die Schweizer Kennzeichen jenen der EU angeglichen werden sollen. Sicher ist, dass das neue Kontrollschild mindestens eine Zahl mehr haben wird – oder Buchstaben. (lha)

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