Mit Whatsapp-Nachrichten, Schulimpfungen und mobilen Teams
Nächster Impf-Schub kommt nach dem Sommerloch

Derzeit herrscht in vielen Kantonen Impfflaute. Dem Impf-Sommerloch begegnen sie mit neuen Aktionen. Nach den Sommerferien soll die Impfkampagne wieder an Schub gewinnen.
Publiziert: 06.07.2021 um 01:39 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2021 um 11:15 Uhr

Die Delta-Variante breitet sich in der Schweiz weiter aus, und der Impfmotor stottert. «Im Moment spüren wir wegen der Sommerferien ein Impf-Sommerloch», sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen (60) zu Blick. «Die Impftermine passen bei manchen schlecht in die Ferienplanung. Andere haben gerade noch Abschlussprüfungen, weshalb sie die Impfung hinausschieben.» Und bei vielen stehe die Impfung einfach nicht zuoberst auf der Prioritätenliste, weil sie sich nicht wirklich betroffen fühlten.

Bisher ist knapp über die Hälfte der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Nachholbedarf ortet Steffen etwa bei den unter 40-Jährigen, aber auch bei Gruppierungen mit Migrationshintergrund oder sozioökonomisch schwächeren Schichten.

Whatsapp-Nachrichten und Schulimpfungen

«Wir müssen sie möglichst direkt ansprechen», sagt Steffen. Bei der ausländischen Bevölkerung beispielsweise arbeitet Basel mit Kulturvereinen oder Vertrauenspersonen zusammen: «So haben wir etwa mit der albanischen Community eine Videokonferenz organisiert und über die Impfung informiert.» Auch mit Whatsapp-Nachrichten versucht Basel die ausländische Bevölkerung zu mobilisieren – mittlerweile in 15 Sprachen.

Im Moment herrscht in vielen Kantonen Impfflaute.
Foto: Keystone
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Bei den Jungen wollen die Kantone ebenfalls ansetzen. Der Aargau arbeitet derzeit daran, nach den Sommerferien die Covid-19-Impfung direkt in Schulen anzubieten. Für Schulimpfungen zeigt sich auch die Gesundheitsdirektoren-Konferenz offen. Diese könnten «in Erwägung gezogen werden», sagt die stellvertretende Generalsekretärin Kathrin Huber. Und: «Die Kantone sind weiterhin dabei, verschiedene Massnahmen bezüglich Impforten zu planen und umzusetzen, um die Bevölkerung möglichst breit zu erreichen und niederschwellige Angebote machen zu können.»

Kantonsarzt rechnet mit Impfschub

Tatsächlich gibt es eine ganze Palette von Massnahmen. Im Aargau wird in mehreren Coop- und Migros-Filialen gepikst, in Solothurn gibt es Drive-ins, und verschiedene Kantone setzen mobile Impfteams ein, die zum Beispiel Firmen besuchen.

Steffen erwartet, dass es nach den Sommerferien nochmals einen Impfschub geben wird: «Erst recht, wenn die Fallzahlen wieder ansteigen sollten, werden es sich viele nochmals überlegen.»

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