«Wenn die Krise ausgestanden ist, geniesse ich mit Freude den Ruhestand»
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Daniel Koch kontert Kritik:«Ist die Krise ausgestanden, geniesse ich den Ruhestand»

Mr. Corona Daniel Koch kontert Kritik
«Wenn die Krise ausgestanden ist, geniesse ich mit Freude den Ruhestand»

Daniel Koch ist noch immer omnipräsent – ob auf Instagram oder mit einem neuen Buchprojekt. Und das alles trotz Ruhestand. Das kommt nicht überall gut an.
Publiziert: 15.07.2020 um 23:15 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2020 um 19:39 Uhr

Ob in der Aare, beim Coiffeur oder in seinem neusten Video auf den Langlaufski: Daniel Koch (65) ist noch immer omnipräsent. Statt sich mit der Pensionierung aus der Öffentlichkeit zu verabschieden, gibt der ehemalige Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun erst richtig Gas. Nicht nur auf Instagram. Bald soll auch ein Buch über den Berner erscheinen.

Das kommt nicht überall gut an. Koch hätte besser das Motto «Servir et disparaître» «Diene und verschwinde!» – beherzigen sollen, heisst es in vielen Onlinekommentaren. «Es reicht jetzt, Herr Koch!», titelte der «Tages-Anzeiger» in einem Meinungsartikel.

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Daniel Koch ist auch nach seiner Pensionierung noch omnipräsent. Mal springt er in die Aare, ...
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Für «Mr. Corona» ist es auch nach der Pensionierung eine Selbstverständlichkeit, für die Anliegen seines alten Arbeitgebers, dem BAG, weiter zu werben. Er wolle seine Bekanntheit nutzen, um auf die wichtigsten Schutzmassnahmen aufmerksam zu machen, sagt er zu BLICK. «Die Covid-19-Krise ist noch nicht ausgestanden.»

Koch hat bereits wenige Wochen nach der Pensionierung eine Consulting-Firma gegründet und berät vor allem Sportorganisationen bei der Ausarbeitung von Schutzkonzepten. «Ich fände es komisch, würde ich jetzt plötzlich sagen, das Ganze gehe mich nichts mehr an, und mein Fachwissen niemandem zur Verfügung stellen», sagte er jüngst im Interview mit BLICK.

Honorare seien nur kleiner Rentenzustupf

Vor diesem Hintergrund liegt die Vermutung nah, dass Kochs PR-Stunts nicht ganz uneigennützig sein dürften. Koch weist den Vorwurf allerdings von sich, mit seiner Popularität bloss Werbung für seine Firma machen zu wollen. «Das war und wird nie das Ziel sein», sagt er. Seine Auftritte dienten der Sache. Die Beraterhonorare würden nur «einen unwesentlichen Beitrag zu seinem Renteneinkommen» leisten.

Koch ist sich durchaus bewusst, Angriffsfläche für Kritik zu bieten. «Konstruktive Kritik nehme ich immer entgegen», sagt er. Er hält aber fest, dass viele Menschen mit positivem Feedback auf ihn zukommen würden. Zudem wurde er eingedeckt mit Fanpost. Seitenlange Briefe, Zeichnungen, mehrere Krawatten und Unmengen an Süssigkeiten hat Koch erhalten.

Der ehemalige BAG-Chefbeamte verspricht ausserdem: «Wenn die Krise ausgestanden ist und ich nicht mehr gebraucht werde, geniesse ich mit Freude den Ruhestand.» (brb/hal)


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