Nächste Stufe im Psalmen-Streit
Alt Bundesräte wollen neue Nationalhymne

Es gibt eine neue Schweizer Landeshymne, aber ausser den Urhebern will sie niemand singen. Nun erhalten die Befürworter der neuen Hymne prominente Unterstützung.
Publiziert: 21.07.2017 um 19:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:17 Uhr
Der Bundesrat spricht sich im Gegensatz zu ehemaligen Mitgliedern gegen eine neue Hymne aus. Bild: Die SVP-Bundesräte Guy Parmelin (57, l.) und Ueli Maurer (66).
Foto: Keystone

Kaum einer singt sie, und trotzdem bewegt sie die ganze Schweiz: die neue Version der Landeshymne. Sie fand bisher nicht viele Verbündete im Land, ausser den Verfassern und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG). Sie, die Verwalterin der Rütliwiese, hat den 700'000 Franken teuren Anstoss für die Suche nach der neuen Schweizer Hymne gegeben, da ihr die alte nicht mehr zeitgemäss genug erschien.

Prominente Unterstützung

Nun darf sich die SGG laut «St. Galler Tagblatt» über prominente Unterstützung freuen: Die alt Bundesrätinnen Ruth Dreifuss (SP), Ruth Metzler (CVP) und Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) sowie alt Bundesrat Moritz Leuenberger (SP) bekennen sich öffentlich zum Wunsch nach einer neuen Hymne.

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger (SP, 70) würde sich über eine neue Hymne freuen.
Foto: Keystone

Leuenberger gab gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» sogar zu, dass er zum Schluss nur noch die Lippen mitbewegt habe, weil er die «schwülstigen Teile» nicht auswendig lernen wollte. Er freue sich auf eine neue Hymne, die die ganze Bevölkerung auswendig mitsingen könne und wolle. 

Steinberger, Greis, Villiger und andere

Neben den ehemaligen Magistraten hat die SGG ausserdem die Kabarettisten Emil Steinberger und Simon Enzler, Rapper Greis, Opernsängerin Noëmi Nadelmann, Beat W. Zemp, den Präsidenten des Schweizer Lehrerverbandes, und den Luzerner Zigarrenfabrikanten Heinrich Villiger mit an Bord geholt. Laut «St. Galler Tagblatt» sei ausserdem Roger Federer angefragt worden, seine Antwort stehe aber noch aus.

Ob der prominente Support dem Anliegen mehr Gewicht verleihen kann, bleibt offen. Dringend nötig wäre es allerdings, denn am letzten 1. August wollten von allen rund 2350 angeschriebenen Gemeinden nur etwa 20 die neue Hymne singen. (wif)

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