Blocher verteidigt Nazi-Vergleich bei «Schawinski»

«Konzentrationslager und solcher Mist»

Hat Christoph Blocher das wirklich so gemeint? Wortwörtlich? Oder wars nicht eher eine misslungene Provokation? Eine unglückliche Formulierung in der Hitze des Gefechts?

Diese Fragen stellt sich die Schweiz, seit der SVP-Vordenker (75) vor gut zwei Wochen öffentlich erklärte: «Der Kampf gegen die SVP vonseiten der Staatsmedien und von BLICK bis zur NZZ hat mich in ihrer Radikalität an die Methoden der Nationalsozialisten gegenüber den Juden erinnert.»

Gestern Abend, als der Alt Bundesrat bei SRF-Talkmaster Roger Schawinski zu Gast war, wurde klar: Blocher meinte den Satz genau so, wie er ihn ausgesprochen hatte. Es sei keine Grenzüberschreitung gewesen, insistierte Blocher. Seine Aussage treffe zu. Die SVP werde seit 25 Jahren flächendeckend verunglimpft. Die Durchsetzungs-Initiative habe den Höhepunkt dieser Kampagne gebildet.

Erst recht für Aufhorchen sorgte seine flapsige Einschränkung, er habe nicht von «Konzentrationslagern und solchem Mist» gesprochen. Wobei Blocher umgehend ergänzte, die KZ seien kein Mist, sie seien «entsetzlich».

Schawinski konfrontierte Blocher auch mit dessen Aussage, statt «Kauft nicht bei den Juden» heisse es heute «Stellt keine SVP-ler als Uni-Professoren an». Der SVP-Tribun wollte auch diesen Vergleich nicht relativieren: «Ich habe das mit Bedacht gesagt.» Zur Begründung verwies er auf den Fall Mörgeli und einen Leserbrief in der NZZ, in dem die Absetzung von SVP-Professor Hans-Ueli Vogt gefordert worden sei. 

Nicht nur Roger Schawinski reagierte zunehmend gereizt auf Blochers Ausführungen. Auch auf Twitter dominierte Irritation und Ablehnung - und die Altersdebatte:

Andere Zuschauer verteilten die Kritik jedoch gleichmässiger auf die beiden Protagonisten Schawinski und Blocher: