Neue Ruhezeiten für Fahrer von Kleintransportern
Chauffeure müssen nach 9 Stunden Fahrzeit in die Pause

Für Chauffeure von Lieferwagen haben bisher keine Ruhezeiten gegolten. Das ändert sich nun. Bald müssen auch Fahrer und Fahrerinnen von Kleintransportern nach neun Stunden eine Pause einlegen.
Publiziert: 28.08.2024 um 17:16 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Lieferwagenfahrer müssen ab 2026 Ruhezeiten einhalten
  • Neue Regelung sorgt laut Ständerat Josef Dittli für mehr Sicherheit und sozialen Schutz
  • Betroffen sind rund 1200 Fahrzeuge und 3200 Personen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_586.JPG
Céline ZahnoPraktikantin Politik

Lieferwagen fluteten in den letzten Jahren die Schweizer Strassen. Ihre Fahrleistung hat seit dem Jahr 2000 um über 50 Prozent zugenommen, 2022 kurvten über 400'000 von ihnen herum. 

Neben viel mehr bestellten Päckli hat das einen weiteren Grund: Die Kleintransporter sind von verschiedenen Regulierungen befreit. Sie müssen keine Schwerverkehrsabgabe zahlen und sind auch nicht den Arbeits- und Ruhebestimmungen unterstellt.

Das geht aber den Fahrern und Fahrerinnen der Lieferwagen zu schaden. Während Fahrer von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen zwischen Ruhezeiten nämlich höchstens 9 Stunden arbeiten dürfen, gilt das für Lieferwagen nicht. Lenkerinnen dürfen also bis zu 14 Stunden am Stück arbeiten.

Immer mehr Lieferwagen sind auf den Strassen unterwegs.
Foto: imago images/Rupert Oberhäuser
1/5

Nicht mehr als 9 Stunden

Das wird sich nun ändern. Auch Chauffeure von grenzüberschreitenden Lieferwagen müssen sich künftig an die Arbeits- und Ruhevorschriften halten, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Die neue Regelung gilt ab 2026.

Betroffen sind alle Fahrer von Lieferwägen zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen, die Ware über die Grenze transportieren. Gemäss Bundesrat sind das in der Schweiz rund 1200 Fahrzeuge und maximal 3200 Personen. Für Fahrzeuge, welche innerhalb der Schweiz verkehren, ändert sich nichts. 

Schweiz zieht mit EU gleich

Die Entscheidung geht zurück auf eine Motion von FDP-Ständerat Josef Dittli (67). Angesichts der immer höheren Anzahl Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen verlangte er gleich lange Spiesse für alle Fahrer und Fahrerinnen im Gütertransport. Die neue Regelung würde für «mehr Sicherheit auf den Strassen und auch für mehr sozialen Schutz für die Fahrerinnen und Fahrer» sorgen, erklärte Dittli im Parlament. 

Weiter entspreche das den Entwicklungen in Europa, hielt Dittli fest. Das neue Mobilitätspaket der EU tritt ebenfalls 2026 in Kraft und entspricht der neuen Regelung, die der Bundesrat verabschiedet hat. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?