Neues Chipgerät meldet, ob Tier entlaufen oder tot ist
SVP-Bertschi zeigt Herz für Büsi-Besitzer

Ein neues Chipgerät in der Recycling-Halle von SVP-Shootingstar Karin Bertschi identifiziert überfahrene Tiere.
Publiziert: 23.08.2018 um 13:14 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2018 um 09:01 Uhr
Vereinfacht die Identifizierung von toten Katzen rund um Reinach AG: Recycling-Unternehmerin und SVP-Grossrätin Karin Bertschi.
Foto: PHILIPPE ROSSIER
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Nico Menzato

Die Ungewissheit kann einen auffressen. Wenn das geliebte Büsi am Abend nicht nach Hause kommt, kreisen die Gedanken nur um eine Frage: Ist es überfahren worden – oder nur auf ausgedehnter Mäusejagd? Wenn der Kater oder die Katze über mehrere Tage vermisst ist, bleibt die Hoffnung, dass das Tier dank Flugblättern, Facebook-Aufruf oder aufgehängtem Plakat gefunden und zurückgebracht wird.

Dabei ist es meist längst tot. «In unserer Kadaversammelstelle in Reinach AG werden fast wöchentlich tote Büsi abgegeben, die irgendwo überfahren worden sind», sagt die Aargauer SVP-Grossrätin und Betreiberin mehrerer Recycling-Sammelstellen, Karin Bertschi (28). Da die meisten dieser Katzen nicht von den Besitzern selber, sondern von Mitarbeitern des örtlichen Bauamts überbracht werden, können die Besitzer der toten Tiere nur selten ausfindig gemacht werden.

Müllprinzessin führt Chip-Lesegerät ein

Nun hat sich die Situation für besorgte Tierhalter rund um Reinach verbessert. Bertschis Vorschlag, wonach überfahrene Büsi an der Sammelstelle künftig mithilfe eines Chip-Lesegeräts identifiziert werden, damit man so die Besitzer rasch informieren kann, wurde von der Gemeinde auf Anhieb unterstützt.

Und so funktionierts: Vielen Katzen wird heutzutage ein reiskorngrosser Mikrochip eingepflanzt statt ein Halsband umgebunden. Sie sind damit gekennzeichnet und registriert. Das Chip-Lesegerät der Kadaverstelle liest den Code einer toten Katze ein und sendet diesen an das Bauamt Reinach. 

Dieses verfügt über einen Zugriff auf die nationale Datenbank, in der die Halter der Tiere geführt werden. So können sie über die traurige Nachricht informiert werden.

«Ich wäre froh, Gewissheit zu haben»

«Ein Büsi gehört oft zur Familie. Ich bin sehr froh darüber, dass wir – auch wenn die Botschaft keine schöne ist – einen Teil zur Verarbeitung des Verlusts des Tieres beisteuern können», sagt die SVP-Nachwuchshoffnung. Sie selber wäre auch froh, Gewissheit zu haben, wenn ihr «Buzzli» nicht mehr heimkommen würde. «Es wäre darum wünschenswert, dass unsere gute Kooperation zwischen Gemeinde und Sammelstelle auch andernorts Schule macht», so die Müllprinzessin weiter.

In mehreren Gemeinden der Schweiz gibt es bereits solche Chipgeräte bei Kadaverstellen. Einwandfrei funktioniert das System aber bei weitem nicht. So geht das Ablesen des Chips nicht selten vergessen. Oder der Chip ist nicht mehr auffindbar, wenn ein Tier vom Strassenverkehr übel zugerichtet worden ist.

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