No-Billag-Mann fordert Rücktritt von SRG-Ombudsmann Roger Blum
«Er hat keine Distanz zur SRG»

Das No-Billag-Kernteam hatte gegen die Publikums-«Arena» vom 5. Januar Beschwerde eingereicht. SRG-Ombudsmann Roger Blum hat dieser nicht stattgegeben. Nun fordern die Initianten: Blum müsse als Ombudsmann zurücktreten.
Publiziert: 12.02.2018 um 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:10 Uhr
Die SRG geht bei einem Ja zu No Billag unter, behauptete dieser «Arena»-Einspieler.
Foto: Screenshot
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Sermîn Faki

Bei No Billag gehen die Emotionen hoch. Das zeigt sich auch bei Ombudsmann Roger Blum (73). Nach der umstrittenen Abstimmungs-«Arena» vom 2. Februar gingen bei ihm mehr als 30 Beanstandungen ein.

Doch Blum hat derzeit nicht nur viel Arbeit – sondern auch noch Ärger am Hals. Denn Sven Bosshard (26) vom No-Billag-Kernteam fordert den Rücktritt des SRG-Ombudsmanns. Grund: Bosshard hatte Beschwerde gegen eine frühere «Arena» eingereicht (BLICK berichtete) und fiel damit nun durch.

Sven Bosshard fordert den Rücktritt des SRG-Ombudsmanns.
Foto: Thomas Meier

Geht die SRG nun unter oder nicht?

Bosshard fand einen Einspieler, der die Auswirkungen einer Annahme der Initiative auf die SRG darstellen sollte, nicht sachgerecht. Die SRG würde nach dem darin skizzierten Szenario komplett untergehen. Ob das aber wirklich so sei, wisse niemand vor dem 4. März.

Nun ist Blums Antwort da – und die bringt Bosshard erst recht auf die Palme. Blum unterstützt die Beanstandung nicht. Doch hässig macht Bosshard, wie der Ombudsmann das begründet. Blum setze in seiner Antwort zu einer regelrechten Lobhudelei der SRG an.

Lobhudelei auf den Mediengiganten

«Arena»-Dompteur Jonas Projer (36) sei «hervorragend» gewesen, die Redezeit sei «absolut ausgewogen verteilt worden», und überhaupt sei auch der Einspieler korrekt: «Einen Service-public-Sender, der sich um die weltweite Information, um die direkte Demokratie, um die Kultur, um die Sprachminderheiten, um die Vielfalt des Sports und um gesellschaftliche Minderheiten kümmert – einen solchen Sender wird es nach einem Ja zu No Billag nicht mehr geben», schreibt er alarmistisch.

«Mit diesem parteiischen Bericht zeigt Herr Blum, dass er die Distanz zur SRG nicht hat», schimpft Bosshard nun. Denn Blum beurteile die Sendung nicht objektiv, sondern mache Werbung für seine Kollegen von der SRG. «Es ist klar: Wer so tendenziöse Berichte schreibt, muss seinen Posten räumen.»

Blum rechtfertigt sich

Roger Blum, Ombudsmann SRG Deutschschweiz, wehrt sich.
Foto: Oscar Alessio

Der so kritisierte Blum kontert: «Ich schaue mir eine beanstandete Sendung aus dem Blickfeld eines Durchschnittszuschauers an. Und gebe dann meine Beurteilung ab. Und zwar auch, wenn Herr Projer mal keine gute Figur macht.» Die beanstandete «Arena» sei in Ordnung gewesen. Das Publikum sei nicht manipuliert worden, sagt er zu BLICK. Und fügt an: Dem Beschwerdeführer steht es frei, sich in den nächsten 30 Tagen an die Unabhängige Beschwerdestelle UBI zu wenden. Diese fälle rechtsverbindliche Entscheide.

No-Billag-Initiative

Die Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren wird im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung heiss diskutiert. Doch was genau beinhaltet die Vorlage? Was ändert sich bei einem Ja? Welche Parteien sind für/ gegen die Initiative? Und was passiert eigentlich mit meinen Gebührengeldern? Antworten gibts im ausführlichen Erklär-Dossier auf Blick.ch

Die No-Billag-Initiative würde laut dem Bundesrat viele Radio- und TV-Stationen existenziell gefährden. (Symbolbild)
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KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

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Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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