So erlebt Ueli Maurer die Bundesratsreise
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Jodel-Einlage und Apéro:So erlebt Ueli Maurer die Bundesratsreise

Regierung auf «Schulreisli» in der Innerschweiz
Bundesräte jodeln sich in die Sommerferien

Bundespräsident Ueli Maurer entführt seine Kollegen auf der diesjährigen Bundesratsreise in die Innerschweiz. Auf dem Programm stehen ein bisschen Nachhilfe in Schweizer Geschichte, eine Jodeleinlage und eine Nacht im Nobelhotel.
Publiziert: 04.07.2019 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2019 um 19:13 Uhr
Beim Apéro in Schwyz jodelten die Bundesräte mit.
Foto: Lea Hartmann
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Lea Hartmann

Diese zwei Tage, meint Aussenminister Ignazio Cassis (58, FDP), seien fast wie eine Gruppentherapie. Durchs Jahr hindurch sei das Miteinander im Bundesrat von Diskussionen, Spannungen und – auch – Streitigkeiten geprägt. Am traditionellen Schulreisli finde man sich dann aber wieder, sagt er, und lächelt breit. 

Innerschweiz statt Zürich

Nicht nur Cassis hat sich auf die zwei Tage fernab von Bundesbern gefreut. «Es tut gut, ein bisschen mit den Leuten zu plaudern», sagt Ueli Maurer (68, SVP). Als Bundespräsident hat er die Reise geplant. Ausnahmsweise führte er seine Gschpänli nicht in seinen Heimatkanton Zürich, wie dies üblich ist, sondern in die Innerschweiz: nach Schwyz, Uri und Nidwalden. 

Er habe sich für die drei Kantone entschieden, weil diese als einzige noch nie einen Bundesrat gestellt haben, erklärt Maurer. Und in Zürich seien die Bundesräte ja andauernd. Zudem hat Maurer seinen Kollegen bereits 2013, in seinem ersten Amtsjahr als Bundespräsident, seine Heimat gezeigt.

Eine Nacht im Luxushotel

Nach einer Führung durch das Bundesbriefmuseum gings für die Magistraten zu einem Apéro mit der Bevölkerung. Am Nachmittag folgte, nach einer Schifffahrt, eine weitere Plauderrunde in Altdorf. Morgen dann steht eine kleine Wanderung auf dem Programm, bevor in Stans ein dritter und letzter Apéro stattfindet. Am Schluss besuchen die Bundesräte einen Bergbauernhof.

Doch so betont volksnah sich Maurer gibt: Übernachtet wird ganz magistral im Nobelhotel. Im Fünf-Sterne-Haus Chedi in Andermatt UR sind Zimmer reserviert, wie BLICK erfährt.

Seinen Ratskollegen verriet Maurer lange nicht, was er vorhat. «Er hat uns erst gestern gesagt, wohin es geht», erzählt Cassis.

Sommaruga lästert über Cassis' Outfit

Die Stimmung auf dem Bundesratsreisli ist gelöst. Bevor es weiter zum Zmittag geht, stimmen die Bundesräte vor versammeltem Publikum in einen Jodel ein. Die Magistraten sind zudem zum Scherzen aufgelegt. «Er hat den falschen Tschope angezogen», raunt Simonetta Sommaruga (59, SP) CVP-Kollegin Viola Amherd (57) zu, als Cassis – die Fotografen warten – fürs Gruppenfoto angelaufen kommt. Der Kollege hat sich aus Sicht der SP-Bundesrätin viel zu sehr in Schale geworfen.

«Pronto, pronto!», ruft Reiseleiter Maurer belustigt. Es ist nicht das einzige Mal bleiben, dass er seine Kollegen zur Eile rufen muss. Wie auf einer richtigen Schulreise eben. 

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