Foto: Switzerland Tourism

Belgien verbietet wegen Corona Reisen in den Kanton Freiburg
Freiburg prüft nun Intervention bei Cassis

Belgien setzt den Kanton Freiburg auf die Reiseverbotsliste. Wer von dort ins Königreich zurückkehrt, muss in Quarantäne. Der Freiburger Staatsrat überlegt sich eine Intervention in Bundesbern. Und der Kanton Bern landet erstmals auf der orangen Liste.
Publiziert: 10.09.2020 um 07:53 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2020 um 14:34 Uhr
Ruedi Studer

Per Anfang Woche hat die Schweiz Belgien von der schweizerischen Quarantäne-Liste gestrichen.

Umgekehrt reagiert Belgien: Es setzt den Kanton Freiburg neu auf die rote Liste. Das heisst laut dem belgischen Aussenministerium per sofort: «Reisen ist derzeit nicht möglich oder nicht erlaubt.» Bis Freitag um 16 Uhr gilt für Rückkehrer und Touristen noch eine kleine Gnadenfrist: Erst, wer ab diesem Zeitpunkt einreist, muss zwingend in Quarantäne und einen Corona-Test durchführen lassen.

Der Freiburger Staatsrat hat den Entscheid «zur Kenntnis genommen», erklärt Vizekanzler Marc Valloton von der Staatskanzlei auf Anfrage. Die Kantonsregierung überlegt sich nun eine Intervention bei FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (59): «Der Staatsrat prüft derzeit, wie er auf diesen Entscheid Belgiens reagieren will, insbesondere, ob er die Dienste des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten in Anspruch nehmen soll», so Valloton.

Belgien hat seine Corona-Risikoliste angepasst: Für den Kanton Freiburg gilt ein Reiseverbot. Wer erst am Freitag ab 16 Uhr zurückkehrt, muss zwingend in Quarantäne.
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Zudem hat der Staatsrat bereits jetzt die Ämter der Wirtschaftsförderung beauftragt, mit den belgischen Unternehmen, die im Kanton Freiburg angesiedelt sind, Kontakt aufzunehmen, «damit beurteilt werden kann, welche Folgen diese Situation hat, und Lösungsansätze ins Auge gefasst werden können».

Bern ist neu auf oranger Liste

Neu auf die orange Risikoliste ist der Kanton Bern. Damit gilt für neun Kantone Warnstufe Orange:

  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Genf
  • Neuenburg
  • Schwyz
  • Solothurn
  • Waadt
  • Zug
  • Zürich

Für diese gilt «erhöhte Wachsamkeit» – eine Quarantäne oder ein Corona-Test werden bei der Rückkehr empfohlen, sind aber nicht obligatorisch.

Vier Kantone, die bis Mittwochabend auf der orangen Liste figurierten, sind gestrichen worden: Appenzell-Ausserrhoden, Glarus, Uri und Wallis. Insgesamt für 16 Kantone gibt das Königreich grünes Licht.

Auf und Ab seit Juli

Seit Wochen schieben die Belgier die hiesigen Kantone auf ihrer eigenen Risikoliste hin und her. Bis zu 16 Kantone standen auf der Warnliste.

Begonnen hatte das Auf und Ab auf der belgischen Corona-Liste im Juli: Damals hatten die Brüsseler Behörden die Westschweizer Kantone Genf, Waadt und Wallis auf die rote Liste gesetzt und nicht zwingende Aufenthalte in der Genferseeregion untersagt. FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (59) intervenierte daraufhin in Brüssel – worauf immerhin die Waadt und Wallis von der Liste gestrichen wurden. Genf und Waadt figurieren derzeit auf der orangen Liste.

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