Sozialversicherungen im Plus
AHV schreibt fast 3 Milliarden Franken Gewinn

Die drei Sozialversicherungen des Bundes schliessen das Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven Betriebsergebnis ab. Alleine bei der AHV sind es fast 3 Milliarden Franken.
Publiziert: 23.04.2024 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2024 um 12:03 Uhr

Die drei Sozialversicherungen des Bundes schliessen das Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven Betriebsergebnis ab. Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) weist ein Umlageergebnis von 1,229 Milliarden Franken aus, die Invalidenversicherung (IV) 50 Millionen Franken und die Erwerbsersatzordnung (EO) 173 Millionen Franken.

Dank Anlagegewinnen sieht es unter dem Strich sogar noch besser aus. Die AHV schreibt einen Betriebsgewinn von 2,86 Milliarden Franken. Die IV ist mit 206 Millionen und die EO mit 246 Millionen Franken im Plus. 

IV schuldet der AHV 10 Milliarden

Trotz der grossen Instabilität auf den Finanzmärkten im vergangenen Jahr sei das Anlageergebnis positiv, heisst es in einer Mitteilung von Compenswiss vom Dienstag. Compenswiss ist der Ausgleichsfonds der drei Sozialversicherungen.

Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider kann sich im Moment über Gewinne bei den Sozialversicherungen freuen.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Schulden der IV gegenüber der AHV bleiben unverändert bei 10,28 Milliarden Franken. Der gesamte Vermögensbestand von Compenswiss per Ende 2023 beläuft sich auf 40,62 Milliarden Franken – gegenüber 37,307 Milliarden ein Jahr zuvor. Davon entfallen auf die AHV 35,35 Milliarden, auf die IV 3,63 Milliarden und auf die EO 1,64 Milliarden Franken. 

AHV braucht mehr Geld

Unabhängig von der Marktsituation reichen positive Renditen nicht aus, um die Finanzierung des AHV- und des IV-Ausgleichsfonds langfristig zu sichern. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der Alterung der Bevölkerung wird die Kluft zwischen den Einnahmen und den Ausgaben jedes Jahr grösser.

«Ohne Mehreinnahmen entstehen rasch grosse Defizite»
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Bundesrätin Baume-Schneider:«Ohne Mehreinnahmen entstehen rasch grosse Defizite»

Bei der AHV kommt hinzu, dass das Stimmvolk mit seinem Ja zur 13. AHV-Rente einen massiven Ausbau beschlossen hat. Ab 2026 muss das Sozialwerk 4 bis 5 Milliarden Franken jährlich zusätzlich stemmen. Ohne weitere Einnahmen drohen schon bald Milliardendefizite. SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (60) hat bereits Finanzierungsvorschläge via zusätzliche Lohnprozente und höhere Mehrwertsteuer auf den Tisch gelegt.

Zudem hat die Mitte eine Volksinitiative eingereicht, welche bei den Ehepaarrenten Verbesserungen fordert. Das würde jährlich gut 3 Milliarden Franken kosten. (SDA/rus)

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