Studie zeigt
Wer Vollzeit arbeitet, hat ein erhöhtes Krebsrisiko

Vollzeitangestellte haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Wie Forschende der Universität Freiburg in einer neuen Studie zeigten, erkranken Angestellte mit einem 100-Prozent-Pensum häufiger an Krebs als Menschen mit anderen Berufslaubahnen. Die Gründe dafür sind unklar.
Publiziert: 02.10.2024 um 08:11 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2024 um 10:07 Uhr
Ein Vollzeitpensum erhöht laut einer neuen Studie das Risiko, an Krebs zu erkranken. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Bei Frauen gilt dies aber verstärkt, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Mittwoch mitteilte. Der SNF unterstützte die Studie, die nun in der Fachzeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht wurde.

So haben der Studie zufolge in einem Vollzeitpensum angestellte Frauen ein deutlich höheres Krebsrisiko als Frauen, die vollzeitlich Haushalt und Kinder betreuen. Aber auch selbstständig erwerbende Männer erkranken demnach seltener an Krebs als angestellte.

Zu diesem Ergebnis kamen die Forschenden, indem sie den Karriereweg von über 12'500 Frauen und Männern mit Jahrgängen zwischen 1915 und 1945 aus 14 Ländern in Europa analysierten. Bei den untersuchten Frauen fanden sie dabei acht verschieden Erwerbsformen. Dazu gehörten zum Beispiel «überwiegend Vollzeit erwerbstätig», «überwiegend in Haushalt und Betreuung tätig», «Vollzeit erwerbstätig und danach überwiegend in Haushalt und Betreuung» oder «überwiegend arbeitslos».

Forscher vermuten Zusammenhang mit Verhaltensweisen

Im Gegensatz dazu waren die Erwerbsformen bei den untersuchten Männern stärker standardisiert. Die Forschenden konnten die Beschäftigungsformen nur in die zwei Kategorien «überwiegend Vollzeit erwerbstätig» und «überwiegend selbstständig erwerbend» aufteilen.

Studienleiterin Rose van der Linden vermutet laut SNF, dass das erhöhte Krebsrisiko mit Verhaltensweisen zusammenhängt, die bei Vollzeiterwerbstätigen häufiger anzutreffen sind. Die Ergebnisse sind jedoch bereinigt um bekannte Krebsrisikofaktoren wie Alkohol, Rauchen, Body-Mass-Index, Ernährung oder Bewegungsmangel. Es muss sich also um ein anderes Verhalten handeln.

Frauen mit höherem Risiko

Dass sich der Effekt bei Frauen stärker zeigte als bei Männern, könnte daran liegen, dass die erwerbstätigen Frauen mehr Stress ausgesetzt gewesen seien als die Männer, vermutet van der Linden. Ausserdem sei es möglich, dass sie weniger befriedigende Arbeiten verrichteten, die eher zu Depressionen führten, oder dass sie eine ungesunde Kombination von Berufs- und Hausarbeit zu bewältigen hatten.

Auch den Grund für das geringere Krebsrisiko bei selbstständig erwerbenden Männern als bei Angestellten lasse sich nur erraten. «Man kann spekulieren, dass Selbstständige motivierter sind, auf ihre Gesundheit zu achten, weil sie im Krankheitsfall ihre Arbeit eher verlieren», sagte die Forscherin.

Diese Fragen sollen nun in weiteren Studien geklärt werden.

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