Support von Simonetta Sommaruga für Kandidatin Ursula Wyss
Die Konkurrenz runzelt die Stirn

Justizministerin Simonetta Sommaruga sei für sie «unterwegs», twitterte Ursula Wyss, die Berns neue Stadtpräsidentin werden möchte. Die Konkurrenz findet das nur mässig lustig.
Publiziert: 15.11.2016 um 21:54 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:05 Uhr
Christof Vuille
Die Kandidatinnen und Kandidaten für das Berner Stadtpräsidium: Alec von Graffenried (GFL), Reto Nause (CVP), Ursula Wyss (SP), Alexandre Schmidt (FDP), Franziska Teuscher (GB) und Rudolf Friedli (SVP, v.l.).
Foto: Keystone

Der Kampf ums Berner Stadtpräsidium spitzt sich zu. Gemäss einer aktuellen Umfrage der Zeitung «Bund» liegt Kronfavoritin Ursula Wyss (SP) hinter Alec von Graffenried (Grüne) nur auf Platz zwei. Dank des Supports von Bundesrätin Simonetta Sommaruga konnte die SP-Frau vielleicht ein paar Stimmen gutmachen.

Bundesrätin Simonetta Sommaruga (l.) und Ursula Wyss, Kandidatin fürs Berner Stadtpräsidium, bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Foto: Twitter

Am Wochenende posierte die Justizministerin an einer Wahlkampfveranstaltung für ein Foto. Wyss schrieb dazu: «Auch Simonetta Sommaruga unterwegs für die Stapi. Merci!» Die Magistratin hatte den Auftritt im Breitenrain-Quartier einem Besuch der 25. Jugendsession im Bundeshaus – fünf Tramstationen entfernt – vorgezogen (BLICK berichtete).

Die Konkurrenz der SP-Kandidatin reibt sich die Augen. CVP-Anwärter Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Bundesstadt, sagt: «Bei mir kommt in solchen Fällen immer Bern zuerst.» Schon oft habe er für offizielle Auftritte auch seine Parteikollegen enttäuschen müssen.

«Sehr erstaunt über Prioritätensetzung»

FDP-Kandidat Alexandre Schmidt, ebenfalls Mitglied im fünfköpfigen Gemeinderat, Berns Exekutive, meint auf Anfrage: «Wenn Ursula Wyss Bundesrätin Sommaruga einspannt, dann soll es so sein.» Man befinde sich nun in einem Wettbewerb, «und da verfolgt jeder seinen eigenen Weg», stichelt der Finanzdirektor.

Verärgert ist Nationalrat Erich Hess, einer der drei SVP-Kandidaten. «Ich bin schon sehr erstaunt über die Prioritätensetzung von Simonetta Sommaruga», sagt er. Deren Sprecher hatte erklärt, die Bundesrätin habe Wyss bloss kurz besucht, «da sie ohnehin in der Stadt war, um einzukaufen». Dabei habe sie die «für solche Anlässe gebührende Zurückhaltung gewahrt».

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