«Switzerland's First Lady» Tracy Jans über ihr Leben mit einem Bundesrat
«Ich mag Politik nicht wirklich»

Tracy Jans, Expertin für Biostatistik und Ehefrau von Bundesrat Beat Jans, plaudert im Podcast «1776» über ihr Leben zwischen der Schweiz und den USA. Sie vermisst beispielsweise die amerikanischen Alltagsflirts.
Publiziert: 26.04.2024 um 10:13 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2024 um 10:44 Uhr
Nicoletta Cimmino, Tracy Jans und Peter Hossli (v.l.n.r.) bei der Aufnahme des USA-Podcasts «1776».
Foto: Pascal Mora
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Für Tracy Jans (51) ist klar: «Meine Heimat ist die Schweiz.» Die Amerikanerin mit Schweizer Pass lebt seit 25 Jahren in Basel. Im USA-Podcast «1776» der Journalisten Nicoletta Cimmino (50) und Peter Hossli (55) spricht die Biostatistikerin und Ehefrau von Bundesrat Beat Jans (59) über ihr Leben in zwei Kulturen.

Sie habe das Privileg, zwei Orte sehr gut zu kennen, sagt «Switzerland's First Lady». «Beide Länder haben Fantastisches – und solches, bei dem man denkt: Okay, daran könnte man arbeiten.»

«Vermisse die Alltagsflirts auf der Strasse»

Bevor sie sich in der Schweiz niedergelassen habe, sei sie viel umgezogen – wie typische Amerikaner. «Ich habe in vielen Städten in den USA gelebt, ich habe in Spanien gelebt. Für mich war mein Zuhause aber immer dort, wo ich gelebt habe.» Das könne für einige Monate oder für viele, viele Jahre sein.

In der Schweiz fehle ihr zuweilen das Amerikanische, sagt Tracy Jans. «Ich vermisse diese kurzen Gespräche mit Leuten, die ich nicht kenne.» Die Alltagsflirts auf der Strasse, im Café. Mit Menschen, die man danach nie wieder sehe, mit denen man aber einen kurzen Moment teile.

Die Biostatistikerin, sie kam ursprünglich wegen einer Stelle bei Novartis in die Schweiz, reflektiert im Gespräch auch über die Ironie des Schicksals, dass sie in derselben Stadt landete, in der ein «wirklich netter Typ», ihr heutiger Ehemann Beat Jans, lebte. Sie habe ihn zuvor bereits gekannt, aber bei ihrem Zuzug seien sie noch kein Paar gewesen, verrät Tracy Jans.

«Die Politik gibt Beat viel Energie und Freude»

Und sie ergänzt: «Ich bin kein politischer Mensch. Ich mag Politik eigentlich nicht wirklich. Hätte ich Beat getroffen, als er schon Politiker war, ich wäre mir nicht sicher, ob wir heute zusammen wären.»

Aber – und das ist ihr wichtig – es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, ihren Mann von der Politik fernzuhalten. Sie erkennt die Freude, die Jans an der Politik hat. «Es gibt ihm viel Energie und Freude.» Und sie wisse, dass er dort am richtigen Platz sei. «Wenn man jemanden liebt, ist das alles, was man sich für ihn wünscht.»

«Muss etwas flexibler sein»

Sowieso ist sie voll des Lobes für ihren Gatten. «Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt», sagt sie. Seit Jans im Bundesrat sitze, habe auch sie eine neue Rolle und müsse etwas flexibler sein. Die zweifache Mutter spüre seine Abwesenheit. «Ich muss einiges von dem übernehmen, was er zu Hause jeweils gemacht hat, und den Kindern das Gefühl geben, dass alles in Ordnung ist.»

In erster Linie möchte sie als «First Lady» einfach authentisch sein. «Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, sehr offen. Eine Ja-Sagerin.» Darum liebe sie es, neue Leute zu treffen. Wie etwa im Januar in Davos, als sie gemeinsam mit ihrem Mann ans WEF reiste. (oco)

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