«Impfschäden werden uns noch zu schaffen geben»
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Alt Bundesrat Ueli Maurer:«Impfschäden werden uns noch zu schaffen geben»

Ueli Maurer legt an Corona-Skeptiker-Veranstaltung nach
«Nicht sicher, ob es eine Pandemie war»

Alt Bundesrat Ueli Maurer fordert eine Aufarbeitung der Corona-Zeit und sagt über den Krisenmodus im Bundesrat: «Wir haben sehr emotional entschieden.»
Publiziert: 06.04.2024 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2024 um 19:14 Uhr
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Ueli Maurer (73) ist seit Ende 2022 nicht mehr Bundesrat. Den Ruhestand geniesst er. Es gehe ihm gut, sagt er am Rande einer Veranstaltung in Bern zu Blick. «Ich habe etwas mehr Zeit für Sport.» Doch beim Biken hat er sich die Schulter gebrochen, der Arzt verordnete ihm eine Operation. «Das behindert mich ein bisschen. Das schöne Wetter wiegt das auf.»

Spanferkel-Party im Lockdown

Ueli Maurer spricht in Bern zu Corona-Skeptikern über die Pandemie. Wobei er sich nicht ganz sicher sei, «ob es wirklich eine Pandemie war», wie er gegenüber Blick betont. Er habe während des Lockdowns viele Einladungen zu Festen erhalten. Zu einer Spanferkel-Party seien 50 Leute gekommen – danach habe niemand Corona gehabt. Wenn er Corona-Infizierte angerufen habe, meinten diese, sie spürten nichts, würden es aber geniessen, nicht zur Arbeit gehen zu müssen.

Der SVP-Politiker fordert eine Aufarbeitung der Corona-Zeit. Alles müsse auf den Tisch – der Rat von Experten, die Empfehlungen der Verwaltung, die Entscheidungen der Politik. Von Experten habe er sich bisweilen emotional erpresst gefühlt, berichtet Maurer: «Ich erinnere mich an Sitzungen, bei denen uns Folien verteilt wurden. Und man hat gesagt: Wenn der Bundesrat jetzt nicht sofort etwas macht, geht die Zahl der Toten auf 50'000 hoch.» Maurer ist überzeugt: Bei den Impfungen sei «ganz viel heisse Luft» im Spiel gewesen. Doch andere Meinungen seien in der Corona-Taskforce des Bundes nicht zu Wort gekommen. «Die wurden aussortiert», berichtet Maurer.

Ueli Maurer sprach am Samstag vor Corona-Skeptikern in Bern.
Foto: keystone-sda.ch
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Enkel hat seit Corona Waschzwang

Es sei an der Zeit, sich bei den Schwächsten der Gesellschaft zu entschuldigen – denn diese hätten am meisten unter der Corona-Pandemie gelitten, findet der ehemalige Finanzminister. Er denkt an Kinder im Allgemeinen und an seine Enkel im Besonderen. Einer leide seit Corona an Waschzwang: «Er wäscht sich alle halbe Stunde die Hände, weil er Angst hat.»

«Mein Enkel wäscht sich alle 30 Minuten die Hände»
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Ueli Maurer am Corona-Vortrag:«Mein Enkel wäscht sich alle 30 Minuten die Hände»

Maurer fordert die Politik dazu auf, den geplanten WHO-Pandemievertrag sofort zu stoppen. Er werde alles dafür tun, damit dieser eine referendumsfähige Vorlage werde und somit vom Volk verhindert werden könne. Auch das geplante Epidemien-Gesetz müsse blockiert werden. Maurer: «Wenn das Gesetz so bleibt, wie es in die Vernehmlassung ging, dann ist es untauglich.»

Maurer fühlt sich Opfer von Cancel Culture

Blick wollte von Maurer wissen, ob eine Corona-Aufarbeitung unschöne Dinge ans Licht bringen und etwa den damaligen Gesundheitsminister Alain Berset (51) belasten würde. Maurer verneint: «Jeder hat versucht, das Beste zu geben.» Er selbst habe den Kurs des Bundesrates korrigieren wollen. «Aber ich war im Bundesrat ja immer allein», sagt Maurer. Auch wenn er vieles kritisch sieht: «Im Nachhinein jemandem Fehler vorzuhalten, das bringt nichts.»

Was Maurer enttäuscht: Er werde von vielen in die Schwurbler-Ecke gestellt und gecancelt. «Vorträge zu Finanzthemen, die schon vor über einem Jahr abgemacht werden, werden abgesagt.» 

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