Um Qualität sicherzustellen
Mehr Geld für private Radio und Fernsehsender

Lokale und regionale Radios und TV-Stationen sollen mehr Geld aus dem Gebührentopf erhalten. Die zuständige Kommission des Ständerats will einen neuen Anlauf für mehr Medienförderung nehmen und hat dazu einen Gesetzesentwurf verabschiedet.
Publiziert: 21.06.2024 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2024 um 22:53 Uhr
Privatradios sollen nach dem Willen der zuständigen Ständeratskommission mehr Geld aus dem Gebührentopf erhalten. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Vorlage dürfte Anfang Juli in die Vernehmlassung gehen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats verabschiedete den Entwurf mit zehn zu zwei Stimmen. Ziel der Vorlage ist, Teile der 2022 an der Urne gescheiterten Medienförderungsreform neu aufzugleisen.

Private Radios und Fernsehsender sollen statt vier bis sechs künftig sechs bis acht Prozent des Ertrags aus der Serafe-Gebühr erhalten, und dies soll so im Radio- und Fernsehgesetz verankert werden.

Weiter enthält das Paket Unterstützung für Aus- und Weiterbildungsinstitutionen für Medienschaffende sowie für Nachrichtenagenturen wie Keystone-SDA und Selbstregulierungsorganisationen wie den Presserat.

Die Mehrheit hielt die vorgeschlagenen Fördermassnahmen für rasch umsetzbar. Sie sollen die Qualität der Schweizer Medien sicherstellen. Die Minderheit lehnte die Massnahmen ab. Diese seien 2022 vom Stimmvolk an der Urne abgelehnt worden, machte sie geltend.

Den Anstoss für die Vorlage gaben zwei parlamentarische Initiativen des früheren Neuenburger FDP-Ständerats Philippe Bauer und von Mitte-Ständerätin Isabelle Chassot. Diese Initiative, die unumstrittene Fördermassnahmen aus dem Medienpaket wieder aufnehmen will, verlangt Fördermassnahmen für alle elektronischen Medien.

Nachrichtenagenturen zum Beispiel sollen gemäss Initiative unterstützt werden, wenn sie «audiovisuelle Inhalte von nationaler Bedeutung» liefern, «welche ein gleichwertiges Angebot in Deutsch, Französisch und Italienisch garantieren».

Förderbeiträge an elektronische Medien sollen aus dem Gebührentopf bezahlt werden. Chassots Initiative verlangt einen Anteil von höchstens einem Prozent des gesamten Ertrages der Abgabe.

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