Bund soll Reisecar-Branche helfen
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Von der Krise ausgebremst
Bund soll Reisecar-Branche helfen

Die Corona-Krise trifft die Reisecar-Branche hart. Jetzt soll der Bund den gebeutelten Firmen zur Seite springen. Das fordert CVP-Nationalrat Philipp Matthias Bregy – mit Rückendeckung der Verkehrspolitiker im Nationalrat.
Publiziert: 25.08.2020 um 19:48 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2020 um 08:51 Uhr
Ruedi Studer

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf die Reisebranche. Der öffentliche Verkehr ist eingebrochen, und auch die private Reisebranche hat drastische Rückgänge verzeichnet. Der Walliser CVP-Nationalrat Philipp Matthias Bregy (42) eilt der gebeutelten Reisecar-Branche nun zu Hilfe.

Bregy fordert eine Härtefallregelung für private Transportunternehmen in der Car-Branche, die aufgrund behördlicher Corona-Massnahmen «unverschuldet und unbeeinflussbar an den Rand des Ruins gedrängt werden». Der Bundesrat soll dazu eine Vorlage ähnlich der Hilfe für den öffentlichen verkehr vorlegen – «primär basierend auf bestehenden Unterstützungsmassnahmen und ohne Beiträge à fonds perdu».

Bregy hat seinen Vorschlag in der nationalrätlichen Verkehrskommission eingebracht, und diese hat eine entsprechende Kommissionsmotion überwiesen. Mit 16 zu 2 Stimmen bei 4 Enthaltungen.

CVP-Nationalrat Philipp Matthias Bregy fordert Unterstützung für Härtefälle in der Carbranche.
Foto: Sobli
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Regelrechte Annullationswelle

Bereits ab Ende Februar hätten Grenzschliessungen und Reisewarnungen zur Stornierung von zahlreichen Buchungen geführt, heisst es im Vorstoss dazu. Eine regelrechte Annullationswelle sei mit dem Shutdown in der Schweiz gefolgt. «Im Durchschnitt gingen die Umsätze per Anfang August um 85 Prozent zurück», sagt Bregy. Bis heute verhindere die Corona-Pandemie eine Rückkehr zu einer regelmässigen, kostendeckenden Geschäftstätigkeit. «Zu stark sind die Einschränkungen und Vorgaben, als dass Carreisen wieder möglich wären», so Bregy. «Die Buchungen sind auf Monate hinaus auf extrem tiefem Niveau.»

Selbst rigorose Kosteneinsparungen, Investitionsstopp, Personalvermietung an Unternehmen anderer Branchen sowie Kurzarbeitsentschädigung oder Covid-19-Kredite könnten einen massiven Verlust nicht verhindern, heisst es weiter. Zudem müssten die Firmen die kommende Saison vorbereiten. Die Corona-Hilfen des Bundes führten nur vorübergehend zu einer gewissen Entlastung.

Hilfe für Härtefälle

«Die Gefahr von Firmenschliessungen, Konkursen und Arbeitsplatzverlusten nimmt laufend zu», warnt Bregy. «Betroffen sind insbesondere KMU-Betriebe, aber je länger die Aufträge ausbleiben, desto mehr auch etablierte grössere Unternehmungen.»

Ausgewiesene Härtefälle sollen deshalb Unterstützung erhalten. Die Kommission denkt dabei etwa an die Anpassung der Corona-Notkredite, längere Rückzahlungsfristen auf zehn Jahre oder höhere Kreditvolumen von bis zu 25 Prozent des Umsatzes.

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