Wegen Brief mit Mehl an SVP
GLP-Jungpolitiker tritt per sofort zurück

GLP-Jungpolitiker tritt nach Retourbrief an die SVP zurück. Er hatte den Brief mit etwas Mehl angereichert.
Publiziert: 19.10.2023 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2023 um 20:46 Uhr

Ein Kandidat der Jungen GLP Freiburg hat sich aus dem Rennen um den Nationalrat zurückgezogen. Verärgert über das SVP-Flugblatt «Jetzt 10-Millionen-Schweiz stoppen!» schickte er das Schreiben an die Adresse der Kantonalpartei mit etwas Mehl zurück.

Als sich der Kandidat Philippe Haenni der Schwere seiner Tat bewusst wurde, zeigte er sich sofort bei der Polizei an und informierte auch die SVP, wie er in einem Communiqué schrieb. Er kündigte auch seinen sofortigen Austritt aus der GLP an.

Das Problem: Das weisse Pulver erinnert an den Fall von mit Milzbrand verseuchten Briefen, oft «Anthrax» genannt, bei dem nach den Anschlägen vom 11. September 2001 fünf Menschen ums Leben kamen.

Der grünliberale Jungpolitiker ärgerte sich über ein Schreiben der SVP gegen eine 10-Millionen-Schweiz.
Foto: Keystone
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«Ich bedaure meine Tat und mein Verhalten zutiefst. Ich habe allein und in meinem eigenen Namen im Affekt gehandelt», schrieb der ehemalige Kandidat der Jungen GLP als Erklärung. Die Sekretärin der SVP, die von zu Hause aus arbeitet, war in den Ferien.

SVP will Anzeige erstatten

Christophe Blaumann, Präsident der kantonalen Partei der SVP, verurteilte die Geste. Für ihn gehe das über einen schlechten Witz hinaus, es sei inakzeptabel, zitierte ihn am Donnerstag die Tageszeitung «La Liberté».

Die SVP werde Anzeige erstatten. «Unsere Werbung wird oft mit Beleidigungen quittiert, aber wenn man Personen körperlich angeht, sprengt das jeden akzeptablen Rahmen», begründete Christophe Blaumann die Anzeige. (SDA/rus)

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