Wegen Personalmangel
Lehrer wollen Kantonen mit Aktionsplan Druck machen

Der Verband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz hat genug von den alljährlichen Notfallübungen gegen den Lehrermangel. Die Kantone hätten die Krise zu lange ignoriert, macht er geltend. Ein Aktionsplan soll nun den Bildungsdirektionen Beine machen.
Publiziert: 10.08.2023 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2023 um 19:38 Uhr

Ihr Verband warne seit Jahren vor dem Personalmangel, sagte Dagmar Rösler (52), die Zentralpräsidentin von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), am Donnerstag an einer Medienkonferenz zum Schulanfang in Bern. Spätestens seit dem Bildungsbericht 2018 wüssten die kantonalen Bildungsdirektionen von der Situation.

Einmal mehr sind die Schulen in diesem Jahr auf pädagogisch unausgebildetes Personal oder pensionierte Fachkräfte angewiesen, wie Rösler erklärte. Auch an Personal in der Heilpädagogik mangle es.

Der LCH und die kantonalen Lehrerverbände der Deutschschweiz wollen das nicht länger akzeptieren. Darum lancieren die Verbände in einer Kampagne ab Herbst den «Aktionsplan Bildungsqualität». Letztlich soll eine sensibilisierte Öffentlichkeit die kantonalen Bildungsdirektionen um Handeln zwingen.

Damit die Stühle künftig nicht auf den Pulten bleiben: Gemäss dem Lehrerverband Schweiz ist der Lehrermangel in der Schweiz akut.
Foto: Keystone
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In der Westschweiz weniger dramatisch

Die Kampagne soll sich auf eine Bevölkerungsumfrage stützen. «Ohne Druck geht nichts», zog Rösler Bilanz aus den bereits vielfach geäusserten Warnungen. Die Kantone, in deren Kompetenz die Bildung liegt, dürften sich nicht mehr in «Pflästerlipolitik» üben. Es sei nicht damit getan, einfach Stellen zu besetzen. Die Schule brauche qualifizierte Lehrkräfte.

In der Westschweiz ist der Lehrerinnen- und Lehrermangel nicht so dramatisch, wie David Rey (45) sagte, der Präsident der Westschweizer Lehrergewerkschaft SER (Syndicat des enseignant-es romand-es). (SDA)

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