«Wirksamer als Hygienemasken»
Armee verhängt FFP2-Maskenpflicht

Angehörige der Schweizer Armee müssen in Innenräumen künftig eine FFP2-Maske tragen. Diese seien wirksamer als Hygienemasken, schreibt die Armee – und geht damit einen anderen Weg als das Bundesamt für Gesundheit.
Publiziert: 10.01.2022 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2022 um 10:41 Uhr

In einer Woche heisst es für zahlreiche Rekrutinnen und Rekruten: einrücken! Die Rekrutenschule beginnt. Wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante müssen alle Armeeangehörigen vor dem Einrücken einen negativen Test vorweisen. Zudem startet ein Drittel der Rekruten zu Hause, in der Home-RS sozusagen. Und, als weitere Sicherheitsmassnahme, müssen die Armeeangehörigen in Innenräumen künftig eine FFP2-Maske tragen. Eine Hygienemaske reicht nicht mehr.

Das hat der Oberfeldarzt der Armee, Andreas Stettbacher, laut einem Bericht von CH Media angeordnet. Von der Weisung betroffen sind Rekrutinnen und Rekruten, Teilnehmer von Wiederholungskursen, Armeekader, aber etwa auch Mitarbeiter der Logistikbasis der Armee.

FFP2-Masken seien «wirksamer»

«Der Oberfeldarzt hat das FFP2-Maskenobligatorium mit Verweis auf die bessere Übertragbarkeit der Omikron-Variante angeordnet», sagt Armeesprecher Daniel Reist gegenüber CH Media. Die Schutzmassnahmen müssten so effektiv wie möglich ausgestaltet sein, um Übertragungen zu verhindern. «Das gab den Ausschlag, in Innenräumen das Tragen der im Vergleich zu Hygienemasken wirksameren FFP2-Masken anzuordnen.»

In der Armee reichen Hygienemasken künftig nicht mehr. FFP2-Masken sind Pflicht.
Foto: Keystone
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BAG bei FFP2-Masken zurückhaltend

Damit geht die Armee einen anderen Weg als das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dieses empfiehlt FFP2-Masken derzeit nur in der Patientenversorgung bei bestimmten Risikokontakten. Für den privaten Gebrauch seien FFP2-Masken nur in jenen Situationen sinnvoll, «in denen ein zusätzlicher Schutz und ein korrektes Tragen durchgehend gewährleistet ist».

Bundesrat Alain Berset (49) und sein Amt räumen ein, dass die Filterleistung von FFP2-Masken jener von Hygienemasken zwar überlegen sei. Allerdings – so Berset im Parlament – würden die Masken im Alltag nicht immer korrekt getragen, was die Unterschiede zwischen den Maskentypen verringere. Zudem seien FFP2-Masken viel teurer als Hygienemasken. «Aus diesen Gründen hat der Bundesrat bis jetzt darauf verzichtet, FFP2-Masken vorzuschreiben», sagte Berset.

Armee kann frei entscheiden

Den Entscheid der Armee, nun eine FFP2-Maskenpflicht einzuführen, nimmt man beim BAG zur Kenntnis. Ein Sprecher sagt gegenüber CH Media, es stehe der Armee frei, eine solche Pflicht einzuführen: «Wir gehen davon aus, dass die Armeeangehörigen im korrekten Gebrauch der Masken instruiert werden.» (til)


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