Abzocke in Zürich kein Einzelfall
Vor diesen dreisten Twint-Betrugsmaschen muss du dich in Acht nehmen

Ein Mitarbeiter eines Zürcher Restaurants hat offenbar Kunden mit Twint abgezockt. Kein Einzelfall. Immer wieder versuchen Betrüger mit der Bezahl-App Kasse zu machen. Eine Übersicht der fiesesten Maschen.
Publiziert: 10.11.2023 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2023 um 10:44 Uhr
Janine Enderli

Twint geht einfach und schnell. Doch bei der einfachen Bezahlung mit dem Service kann es auch zu Betrügereien kommen. Das zeigt der aktuelle Fall aus Zürich. Statt das Geld ordnungsgemäss zu überweisen, hat ein Mitarbeiter im Restaurant Rice Up den Betrag in die eigene Tasche gesteckt. Es ist nur eine von vielen Maschen, mit denen Betrüger ihre Opfer abzocken wollen.

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Geld an private Nummer gesendet

Es ist schnell passiert. Man will an der Kasse oder im Taxi mit Twint bezahlen und realisiert zu spät, dass man das Geld nicht an das Unternehmen, sondern an eine Privatnummer geschickt hat. Geschäfte und Restaurants verfügen zwar in aller Regel über einen offiziellen QR-Code, über den der Betrag direkt an das Unternehmen geschickt wird, bei kleineren Beizen oder Taxifahrten ist aber auch die Sendung an eine Privatnummer eine Option. Dies kann leicht ausgenutzt werden. Grundsätzlich gilt: Beweis für eine Zahlung ist immer ein Kaufbeleg. Diesen sollte man im Zweifelsfall verlangen.

Der Bezahldienst Twint ist sehr praktisch. Doch wer nicht aufpasst, kann schnell von Betrügern reingelegt werden.
Foto: Keystone
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Betrug bei Online-Käufen

Nicht nur im Restaurant oder Taxi lauert die Gefahr, sondern auch im Internet. Besonders diese Masche ist bei Betrügern beliebt. Der Trick geht so: Die Betrüger melden sich bei Personen, die im Internet auf Kleinanzeigeplattformen Waren verkaufen und melden Interesse an. Für den Bezahlvorgang schlagen sie dann Twint vor.

Die Kantonspolizei Zürich gibt an, dass viele Nutzer in den vorgeschlagenen Bezahlvorgang einwilligen, weil es sich bei der Twint um eine seriöse App handelt, die normalerweise bedenkenlos genutzt werden kann. Genau dies nutzen die Betrüger aus. Sie schicken dem Verkäufer über Twint eine Geldforderung in vereinbarter Höhe. «Da kommt es oft vor, dass unaufmerksame Schnelldrücker die Meldung missinterpretieren, und die Geldforderung akzeptieren», erklärt die Polizei. Zu spät stellt das Opfer fest, dass in Wahrheit eine Zahlung an die Betrüger getätigt wurde. Danach wird der Kontakt abgebrochen, das Geld ist futsch.

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Falscher QR-Code gesendet

Manche Betrüger wollen kein Geld, sondern kaufen sich gleich ihre gewünschten Sachen im Internet – und zwar auf Kosten ihrer Opfer. Dabei schalten sie Anzeigen auf Verkaufsplattformen und erwecken den Anschein, als ob sie etwas verkaufen wollen, zum Beispiel ein Handy. Sobald ein Interessent sich meldet und das Handy kaufen will, schickt der Betrüger einen Twint-QR-Code über den das Opfer bezahlen kann. Das Gemeine: Der Code ist echt, nur landet das Geld nicht beim Verkäufer, sondern bei einer Firma, wo sich der Betrüger etwas bestellt hat. Heisst: Das Opfer bezahlt für den Betrüger die Rechnung.

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Screenshot von Bezahlbestätigung

Ob Fasnacht, Chilbi oder Konzerten: Praktisch ganzjährig finden in der Schweiz Volksfeste statt. Und auch hier treiben Twint-Betrüger ihr Unwesen. «Solltet ihr Twint anbieten, möchten wir kurz auf eine neue Betrugsmasche aufmerksam machen», schrieb die Guggemusig «Rasselbandi» im Februar auf Facebook. «Mehrere Tausend Franken können verloren gehen.»

Die Masche: Ein «richtig guter Gast» kommt regelmässig an den Stand und bestellt genau dasselbe für 40 Franken. Bezahlt er mit Twint, kann er einfach einen Screenshot der Bezahlbestätigung machen und diese bei seinem nächsten Besuch an der Bar vorlegen. Festbetreiber sind zur Vorsicht aufgerufen. Sie sollten beim Vorlegen der Bestätigung die genaue Zeit kontrollieren.

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Geld anfordern ohne Grund

Mit Twint kann man nicht nur zahlen und Geld senden – man kann von Kollegen auch Geld anfordern. Mit einem Klick bzw. Swipe auf dem Handy-Display kann dann der Kollege das Geld überweisen. Betrüger machen sich diese Funktionen zunutze und fordern von wildfremden Leuten Geld an. Wer dann bei Twint nicht aufpasst und die Anfrage nicht löscht, kann in die Falle tappen.

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