Altersmediziner Sacha Beck im Interview
«Das grösste Risiko ist das Alter»

Fussball-Legende Fritz Künzli (71) ist an Alzheimer erkrankt. Das machte der SonntagsBlick heute publik. Die Krankheit ist nicht heilbar. Die beste Hilfe sei eine liebevolle und wertschätzende Betreuung, sagt Arzt Sacha Beck, (45) Oberarzt der Universitären Klinik für Akutgeriatrie im Zürcher Stadtpital Waid. .
Publiziert: 02.04.2017 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:03 Uhr
Sacha Beck (45) ist Oberarzt der Universitären Klinik für Akutgeriatrie im Zürcher Stadtspital Waid mit Spezialgebiet Behandlung von Mehrfacherkrankungen im Alter.
Foto: ZVG

Der Krankheitszustand von Fritz Künzli ist durch eine Demenzerkrankung verursacht. Wie hängen Alzheimer und Demenz zusammen?
Sacha Beck: Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache einer Demenz. Es handelt sich um eine chronisch-fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Generell werden bei Demenz wichtige Hirnleistungsbereiche gestört, was zu zunehmendem Verlust des Erinnerungsvermögens und der Selbständigkeit im Alltag führt. Das grösste Risiko, an Alzheimer zu erkranken, ist das Alter. Es gibt aber auch andere Risikofaktoren.

Was bewirken sie?
Wir wissen, dass zum Beispiel Bewegungsmangel, Rauchen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und eine unausgewogene Ernährung das Risiko von Alzheimer erhöhen. Auch immer wiederkehrende Erschütterungen des Gehirns, wie sie bei Boxern oder auch Fussballern vorkommen können, sind Risikofaktoren. Emotionale Stresssituationen können den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Dagegen können gesunde Ernährung, viel Bewegung und ein kognitiv aktiver Lebensstil das Auftreten von Demenz deutlich verzögern.

Wie helfen wir den Betroffenen am besten?
Wichtig ist neben einer guten medizinischen Begleitung immer, dass die Betroffenen eine fürsorgliche, stützende und wertschätzende Betreuung erfahren. Da sind wir auch als Gesellschaft gefordert.

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