13 Baselbieter Schüler wegen Gift-Raupe im Spital – auch der Sohn von Laila Amaral
«Noah konnte plötzlich nichts mehr sehen»

Weil sie Kontakt zu einer Gift-Raupe haben, landen 13 Baselbieter Schulkinder am Dienstag nach einem Ausflug im Spital. Einer von ihnen: Drittklässler Noah Amaral (9). Am Mittwochmorgen konnte Blick mit seiner Mutter sprechen.
Publiziert: 29.05.2024 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 29.05.2024 um 13:48 Uhr

Mutter Laila Amaral aus Pratteln BL ist in grosser Sorge um ihr Kind. Es ist Dienstagnachmittag. Ihr Sohn Noah (9) ist auf einem Schulausflug in Rünenberg BL. Doch der Bub kommt nicht nach Hause.

Der Hintergrund: Ihr Sohn gehört zu den Kindern, die auf der Wanderung plötzlich eine allergische Reaktion zeigten. Die Polizei Baselland informierte gestern Abend über den Vorfall. Mehrere Primarschüler hätten gereizte Augen und gereizte Haut sowie Beschwerden beim Atmen gehabt.

Der mutmassliche Übeltäter: ein Eichen-Prozessionsspinner, eine Gift-Raupe. Mit «hoher Wahrscheinlichkeit» seien die Symptome aufgetreten, weil die Kinder mit einem solchen Exemplar in Kontakt gekommen seien. 13 Schulkinder landen im Spital.

Primarschüler Noah Amaral (9, unverpixeltes Gesicht) landete nach einem Schulausflug im Spital.
Foto: zvg
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Mutter ruft besorgt Lehrerin an

All das weiss Laila Amaral noch nicht, als sie am späteren Nachmittag besorgt auf die Rückkehr ihres Sohnes wartet. «Als er um 16 Uhr nicht nach Hause kam, rief ich seine Lehrerin an», erzählt Amaral am Mittwochmorgen Blick. «Sie sagte mir am Telefon, Noah sei im Spital. Ich kriegte Angst und wurde fast ohnmächtig.»

Die Lehrerin habe sie über den Vorfall aufgeklärt, so die Baselbieterin. «Drei der Kinder hätten Atemnot gehabt und seien mit dem Helikopter ins Spital geflogen worden. Noah sei aber in einem anderen Spital, er sei weniger stark betroffen.» Zehn Minuten nach dem Telefonat mit Noahs Lehrerin klingelt Amarals Handy. Es ist die Schulleiterin. «Sie sagte, Noah sei nach Basel ins Kinderspital gefahren worden.»

«Noah konnte plötzlich nichts mehr sehen»

Auch wenn ihr Sohn nicht so stark betroffen war, habe er nach dem Vorfall heftige Symptome gehabt, erklärt Laila Amaral. «Er konnte plötzlich nichts mehr sehen, es juckte ihn stark. Seine Augen waren derart entzündet, dass er nicht aufhören konnte, zu weinen.»

Auf dem Weg ins Spital musste auch sie weinen, wie sie Blick erzählt. «Ich machte mir grosse Sorgen und wollte endlich meinen Sohn sehen.» Amaral trifft im Spital ein. Als sie ihren Sohn sieht, umarmt sie ihn. «Ich war erleichtert, dass man sich gut um ihn gekümmert hatte. Er hatte schon Medikamente erhalten. Und er trug auch frische Kleider vom Spital.»

«Vorfall geht ihm sehr nahe»

Noahs Kleider, die er beim Schulausflug getragen hatte, seien in einen Abfallsack verpackt gewesen, sagt die Mutter. «Sie waren kontaminiert.»

Jetzt, am Mittwochmorgen, sei Noah noch im Bett. «Er will nicht oder noch nicht drüber reden, was gestern genau passiert ist. Dass er einige Schulkameraden in Atemnot sehen musste, geht ihm sehr nahe.» Auch seien Noahs Augen noch geschwollen, sagt die Mutter. «Er ging heute nicht zur Schule.»

Trotz des schlimmen Vorfalls: Wütend auf die Lehrerin ist Amaral nicht. «So etwas kann passieren, es trifft sie keine Schuld. Sie ist eine gute Lehrerin und hat gestern auch gut reagiert.»

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