So trotzen Basler Fasnächtler dem Morgestraich-Verbot
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300 Personen versammelten sich:So war der verbotene Basler Morgestraich

Corona-Fasnacht
So trotzen Basler Fasnächtler dem Morgestraich-Verbot

Zum zweiten Mal macht Corona der Basler Fasnacht einen Strich durch den Morgestraich. Für viele Basler sind das wilde Fasnachtstreiben und Narrenfreiheit nötiger denn je. Sie waren heute pünktlich um 4 Uhr wach. Was ging heute früh in Basel ab?
Publiziert: 22.02.2021 um 04:37 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2021 um 09:42 Uhr

Nach dem Morgestraich um 4 Uhr gilt in Basel gewöhnlich für 72 Stunden der Ausnahmezustand. Nicht so dieses Jahr. Die «drey scheenschte Dääg» fallen zum zweiten Mal der Pandemie zum Opfer. Nach 2020 wird auch die Fasnacht 2021 anders sein als normal.

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Scherzhaft sprechen Fasnächtler dieses Jahr auch von der «Basler Fasnacht 2.0». Doch wenig ist, wie es immer war. Der lokale TV-Sender «Telebasel» zeigt als Trostpflaster den Morgestraich 2019 in voller Länge. Und wieder, um Punkt 4 Uhr wie im Jahr zuvor: kein Knall. Auch kein Licht aus.

Nach ein paar Minuten ist der Spuk vorbei

Letztes Jahr feierten rund 1000 Unentwegte den Morgestraich, obwohl die Fasnacht verboten war. Dieses Jahr sind Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Wieder wollten sich ein paar Basler Fasnächtler den Spass nicht ganz nehmen lassen. Auf dem Basler Marktplatz versammelten sich rund 300 Menschen.

Stiller Morgestraich in Basel. Ohne Corona würde hier Gedränge herrschen.
Foto: BLICK-Leserreporter
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Zum kurzen Jubel der Umstehenden fährt ein vollbesetztes Fasnachts-Tram vorbei. In der Menge sind bloss ein paar Maskierte zu sehen. Von irgendwoher erklingt die so ersehnte fasnächtliche Blasmusik. Aus Lautsprechern. Ein paar ganz Verwegene machen es sich auf Stühlen mit Tisch gemütlich. Tragen ordnungsgemäss Maske - und servieren sich Drinks. Nach rund zehn Minuten ist der Spuk vorbei. Leute ziehen ab, die Gassen sind wieder menschenleer.

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Virtueller Morgestraich

Viele sassen um Punkt 4 Uhr wohl vorm Screen zu Hause, mit einer heissen Mehlsuppe vor sich, schön vom Virus und dem sonst bunten Treiben isoliert. Ein Corona-konformes Ersatzprogramm soll vertrösten. Der Morgestraich fand hauptsächlich virtuell statt.

In der «Diggiboscht» vom Fasnachts-Comité Basel rief die oberste Basler Fasnächtlerin Pia Inderbitzin noch zum ruhigen Morgestraich in den eigenen vier Wänden auf:

«Lähne Si zrugg, gniesse Si während em Lääse e Mählsubbe oder e Fasnachtskiechli, stelle Si e Kopfladärnli oder e Larve ins Fänschter und stelle Si dr Wegger, wenns am Mäntig, am 22. Hornig Vieri schloot!»

Am 7. März 2022 wieder alles normal?

Wenigstens steht bereits das Datum für den nächsten Morgestraich, der gleich zwei Jahre verpasster Heiterkeit wettmachen soll: 7. März 2022! (kes)

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