Frauen hinter ESAF-Eklat sind mit Putin-Bikern verbandelt
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Verein unterrichtete Kinder:Frauen hinter ESAF-Eklat sind mit Putin-Bikern verbandelt

Nach Eklat bei ESAF-Festumzug
Basler Russen-Verein soll keine Kinder mehr unterrichten

Bei einem Festumzug im Rahmen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests sorgte der Verein Russkij Basel für einen Eklat. Eine der Russinnen hatte auf ihrer Tracht ein «Z» aufgenäht. Es handelt sich um das russische Kriegssymbol. Der Vorfall hat nun Konsequenzen.
Publiziert: 08.09.2022 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2022 um 13:18 Uhr
Mit Russlandfahnen und Z-Symbol: Frauen des Vereins Russkij Basel sorgten am Schwingfest für einen Eklat.
Foto: Twitter
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Fabian Eberhard, Johannes Hillig

Es sollte ein schöner Festumzug am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Pratteln BL werden. Rund um das Gelände traten zahlreiche Trachtengruppen auf. Darunter auch der Verein Russkij Basel. Eine der Frauen trug auf ihrer Tracht ein aufgenähtes Z auf der Brust. Der Buchstabe gilt als Symbol des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Die Aussage dahinter: Die Russin unterstützt Wladimir Putins (69) Krieg.

Das Erziehungsdepartement schaltete sich daraufhin ein. Kein Wunder: Russkij Basel richtet in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland die Kurse für heimatliche Sprache und Kultur (HSK) aus. Das heisst: Der Verein unterrichtet Dutzende russischsprachige Primarschülerinnen und Primarschüler. Die Note fliesst ins Zeugnis mit ein. Nach dem Eklat musste der Verein am Mittwoch antraben und sich dem Erziehungsdepartement erklären.

Mit der Folge: Der Verein soll nicht mehr unterrichten dürfen. «Wir sind aufgrund der uns vorliegenden Informationen zur Auffassung gelangt, dass die Bedingungen für eine Bewilligung für die Erteilung von Kursen in heimatlicher Sprache und Kultur durch den Verein Russkij nicht mehr erfüllt sind», sagt Departementssprecher Simon Thiriet zu Blick. Schliesslich sei gerade politische Neutralität im Unterricht wichtig.

Genau das habe das Department dem Verein Russkij in einem Gespräch erläutert und ihnen Gelegenheit gegeben, sich dazu zu äussern. Ein definitiver Entscheid werde aber noch im Verlauf der nächsten Woche fallen.

Verein sprach nach dem Vorfall von einem Missverständnis

Bereits kurz nach dem Vorfall sorgt das Putin-Z auf der Tracht für mächtig Wirbel. Die Festivalbesucher zeigten sich bei einer Blick-Umfrage schockiert. Auch der ukrainische Botschafter reagierte und strich kurzerhand seinen ESAF-Besuch.

Der Verein selber äusserte sich zunächst nicht zu dem Eklat. Nur um dann später zu beschwichtigen. Die Präsidentin behauptete, dass alles nur ein Missverständnis sei. Das Z auf der Tracht habe nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun. Vielmehr handle es sich um den Anfangsbuchstaben ihres Namens. Die Frau trage das Z-Symbol schon lange auf ihrer Tracht, sie lebe seit 40 Jahren hier in der Schweiz. Innerhalb des Vereins gebe es auch ukrainische Leute, betonte die Präsidentin.

Faule Ausreden! Denn: Hinter der Aktion stehen Putin-Anhängerinnen mit Kontakten nach Moskau, wie Recherchen des SonntagsBlicks zeigten. Nicht nur die Präsidentin, auch weitere Strippenzieherinnen pflegen enge Verbindungen zu Propagandisten des Regimes.

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