Raphael M. (32) soll Assunta L. (†75) in Basel getötet haben
Urbaniok und Werren untersuchen Tötungsdelikt von Basel

Nach dem Tötungsdelikt am Basler Nasenweg im August haben die Behörden eine externe Untersuchung eingeleitet. Der Jurist Andreas Werren und Forensiker Frank Urbaniok sollen den Fall analysieren. Das Ergebnis wird Anfang 2025 erwartet.
Publiziert: 27.09.2024 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 19:10 Uhr
Soll das Tötungsdelikt Basel aufarbeiten: Der Forensische Psychiater Frank Urbaniok.
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Kanton Basel-Stadt hat nach dem Tötungsdelikt vom August am Nasenweg Andreas Werren und Frank Urbaniok (62) mit einer externen Untersuchung beauftragt. Das Resultat soll Anfang 2025 vorliegen.

Ziel der Untersuchung ist die Aufarbeitung des Falles, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement sowie das Gesundheitsdepartement am Freitag gemeinsam mitteilten. So soll die Fallführung, die vorgenommenen Risikobeurteilungen, die Zusammenarbeit der involvierten Stellen oder das Monitoring des Therapieverlaufs untersucht werden. Das Resultat der Untersuchung soll bis Anfang nächsten Jahres vorliegen.

Andreas Werren und Frank Urbaniok verfügten beide über langjährige Erfahrung im Bereich der Forensik sowie der Analyse komplexer Fälle, heisst es weiter.

Urbaniok prägte Schweizer Psychiatrie

Werren ist ehemaliger Leiter des Amtes für Justizvollzug des Kantons Zürich und heute als selbständiger Berater tätig. Urbaniok ist Professor für Forensische Psychiatrie und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er war über 20 Jahre lang Chefarzt des Psychiatrisch Psychologischen Dienstes (PPD) im Justizvollzug des Kantons Zürich. Seit 2018 arbeitet er in eigener Praxis als Berater, Therapeut, Supervisor und Gutachter. Urbaniok habe die forensische Psychiatrie in der Schweiz massgeblich mitgeprägt, heisst es weiter.

Eine 75-jährige Frau war am 8. August in einem Mehrfamilienhaus am Nasenweg getötet worden. Nach einer eintägigen Flucht nahm die Polizei den 32-jährigen M. fest. Beim Tatverdächtigen handelt es sich um einen Wiederholungstäter, der sich in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel befand und unbegleiteten Freigang hatte.

Der an Schizophrenie leidende Mann hatte bereits am 3. November 2014 im selben Quartier zwei Frauen erstochen und einen betagten Mann mit einem Messer schwer verletzt. Der Kanton kündigte Mitte August eine externe Analyse zur Klärung des Falles an. Politiker forderten jüngst, dass bei Hafturlauben die Schrauben angezogen werden. 

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