«Bin wütend, dass der Täter noch nicht gefasst ist»
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Verwandter des Getöteten:«Bin wütend, dass der Täter noch nicht gefasst ist»

Cem F. (†49) erstochen
Mann (51) nach Taxifahrer-Mord in Basel festgenommen

Am Freitagabend wurde in Basel ein Taxifahrer erstochen. Cem F. (†49) erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Nun meldet die Staatsanwaltschaft die Verhaftung eines Tatverdächtigen
Publiziert: 20.11.2022 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2022 um 15:42 Uhr
Céline Trachsel
Céline TrachselReporterin

Der Taxifahrer Cem F.* wurde am Freitagabend gegen 18.30 Uhr in der Peter-Merian-Strasse in Basel Opfer eines Gewaltverbrechens. Ein Mann verletzte ihn nach einem Streit in seinem Fahrzeug mit einer Stichwaffe so schwer, dass er trotz Reanimation noch am Tatort verstarb.

Rund eine Woche später wurde nun der Tatverdächtige gefasst. Das teilt die Staatsanwaltschaft am Freitagvormittag mit. Es handelt sich um einen 51-jährigen Mann, der am Mittwoch festgenommen wurde. Die Staatsanwaltschft wird Untersuchungshaft beantragen, genauere Angaben macht sie nicht.

Die Landsleute des Toten organisierten eine Trauerfeier und kamen am Wochenende in der Schützenstube in Münchenstein BL zusammen, um gemeinsam zu trauern, wie es die kurdische Tradition ist.

Taxifahrer Cem F.* (†49) wurde am Freitagabend in Basel erstochen. Die Familie gab das Einverständnis, ihn verpixelt zu zeigen.
Foto: Zvg
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«Er war ein liebevoller Vater»

«Die engere und erweiterte Familie ist da, viele Freunde und auch viele Taxifahrer», sagt Salman Suna (39) zu Blick. Er ist der Cousin der Ehefrau des Verstorbenen. Alle seien zutiefst betroffen. «Cem war als Mensch sehr freundlich und hilfsbereit und er war vor allem ein liebevoller Vater. Er war eine wichtige Person in der Familie», sagt Suna. Cem F. hatte zwei Kinder im Teenageralter. «Seiner Frau geht es gar nicht gut. Sie ist am Boden zerstört – wie wir alle auch.»

Taxifahrer und ihre Familien haben Angst

Traurig und hässig macht die Verwandten und Arbeitskollegen, dass ein solches Delikt absehbar war, sagt Suna: «Viele hier sind Taxifahrer, und sie sagen, dass so was irgendwann passieren musste. Die Bedingungen sind hart, die Bezahlung schlecht, und die Sicherheit ist nicht gewährleistet.»

Ein Arbeitskollege des Verstorbenen erzählt Blick: «Wir waren alle am Wochenende wieder auf der Piste und haben nachts gearbeitet. Aber alle hatten Angst – allen voran unsere Familien zu Hause. Als ich morgens um sechs Uhr heimkam, stand schon meine Frau in der Tür und hat mich erleichtert begrüsst.»

*Name geändert

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