Drei schwer verletzte Securitys – Augenzeuge schildert brutalen Angriff der FCB-Chaoten
«Sie warfen Gitter, Abfallkübel und Glasflaschen»

In Basel wurden am Dienstag nach dem Fussballspiel FCB – YB vier Mitarbeitende einer Sicherheitsfirma durch Fussballfans verletzt. Drei der Angegriffenen mussten schwerverletzt ins Spital gebracht werden, eine Person erlitt laut Polizei mittelschwere Verletzungen.
Publiziert: 05.04.2023 um 03:46 Uhr
|
Aktualisiert: 06.04.2023 um 20:03 Uhr

Nach dem Cup-Halbfinal zwischen FCB und YB in Basel kam es zu wüsten Szenen. Wie die Kantonspolizei Basel-Stadt mitteilt, wurden mehrere Mitarbeitende der Sicherheitsfirma des Stadionbetreibers nach Spielende vor dem Stadion von vermummten Personen tätlich angegriffen. Drei von ihnen mussten schwer verletzt ins Spital gebracht werden. Eine weitere Person wurde laut der Polizei mittelschwer verletzt.

Ein Augenzeuge hat die Angriffe beobachtet. Er sagt zu Blick: «Ungefähr 15 Securitys wurden angegriffen. Es passierte direkt beim Ausgang des Muttenzer Sektors.» Die Angreifer hätten «Gitter, Abfallkübel und Glasflaschen» nach den Sicherheitskräften geworfen. «Die Securitys hatten keine Chance, es waren einfach zu viele Angreifer», sagt der Augenzeuge.

Die Securitys hätten Pfefferspray eingesetzt, seien aber immer weiter angegriffen worden. «Dank des Pfeffersprays konnten sie von den Fans zwar nicht mit Tritten und Schlägen attackiert werden, dafür flogen einfach immer mehr Gegenstände.»

Vor dem Stadion liegen am Tag nach dem Angriff Gitter herum – wurden sie zur Attacke verwendet?
Foto: Ralph Donghi
1/11

Später sei die Polizei dazugekommen und habe alles abgesperrt, berichtet der Augenzeuge. «Aber da war es schon zu spät.»

Angreifer befanden sich offenbar in Muttenzer-Kurve

Die Polizei spricht von rund 100 vermummten FCB-Fans, die sich vor dem Stadion versammelt hätten. «Ein paar Sicherheitsmitarbeiter sind von einer Gruppe vermummter Fans abgefangen worden», sagt Polizeisprecher Stefan Schmitt. Wie viele von den 100 Fans die Mitarbeiter attackierten, ist unklar.

Welche Gegenstände im Spiel waren, will die Polizei noch nicht bestätigen. «Die Angreifer befanden sich nach aktuellem Ermittlungsstand während des Spiels in der Muttenzer-Kurve. Wir gehen davon aus, dass es FCB-Fans waren», so Schmitt zu Blick.

Festgenommene sind zwei Schweizer (32 und 35)

«Die Security flüchtete und wurde von den Fans verfolgt. Die Polizei eilte den Angegriffenen zu Hilfe, konnte ihnen helfen und dabei zwei Personen anhalten.» Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen sie.

«Die Staatsanwaltschaft wird für die beiden Festgenommenen – zwei Schweizer im Alter von 35 und 32 Jahren – beim Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft beantragen», sagt Martin Schütz von der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt zu Blick. Es sei ein Verfahren wegen Verdachts unter anderem auf Landfriedensbruch, Angriff und Körperverletzung eröffnet worden. «Ziel ist es, die Täterschaft zu identifizieren», sagt Schütz.

Hier attackierten FCB-Chaoten Securitys
0:49
Nach Cup-Halbfinal:Hier attackierten FCB-Chaoten Securitys

Puff wegen Pyros

Die Stimmung war laut Mitteilung bereits vor dem Spiel aufgeheizt. Personen beider Fanlager zündeten pyrotechnische Gegenstände, woraufhin Sicherheitspersonal während des Spiels eine Person kontrollierte. Dabei wehrte sich die kontrollierte Person zusammen mit anderen aus dem Umfeld so heftig, dass Pfefferspray eingesetzt wurde. Die Unruhestifter wurden der Polizei übergeben.

Der genaue Tathergang ist unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Weisst du mehr?

Hast du die Ausschreitungen miterlebt und weisst mehr? Kennst du jemanden, der von den Ausschreitungen betroffen war oder ist? Melde dich bei uns.

  • Am einfachsten erreichst du uns via WhatsApp 079 813 80 41.
  • Klicke hier und öffne die Nummer direkt in WhatsApp.
  • Für iPhone-Benutzer: Lade hier den unseren Kontakt herunter (vcf-Datei fürs Adressbuch).
  • Unsere Mail-Adresse redaktion@blick.ch
  • Hast du die Ausschreitungen miterlebt und weisst mehr? Kennst du jemanden, der von den Ausschreitungen betroffen war oder ist? Melde dich bei uns.

  • Am einfachsten erreichst du uns via WhatsApp 079 813 80 41.
  • Klicke hier und öffne die Nummer direkt in WhatsApp.
  • Für iPhone-Benutzer: Lade hier den unseren Kontakt herunter (vcf-Datei fürs Adressbuch).
  • Unsere Mail-Adresse redaktion@blick.ch
  • Fehler gefunden? Jetzt melden