10'000 Kubikmeter Fels weg
Spitzer Stein in Kandersteg abgebrochen

Seit Wochen wurde der Fels überwacht – am Freitagmorgen brach er schliesslich ab: Der Spitze Stein in Kandersteg BE ist weg.
Publiziert: 20.12.2019 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2019 um 16:19 Uhr
Der Spitze Stein in Kandersteg BE am Freitagmorgen um 9.30 Uhr...
Foto: Screenshot Webcam Oeschinensee
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Roman Neumann

Es rumpelt im Berner Oberland! In Kandersteg ist der Spitze Stein am Freitagmorgen um 9.40 Uhr abgebrochen, wie Gemeindepräsident Urs Weibel gegenüber BLICK bestätigt. «Es waren etwa 10'000 bis 20'000 Kubikmeter, die runter gekommen sind.»

Webcam-Bilder zeigen, dass die obere Hälfte des Felsens fehlt. Ein Geologe sei derzeit unterwegs, um eine Einschätzung der Lage zu vollziehen. «Wir können nicht mit dem Heli hoch, der Föhnsturm ist viel zu stark», sagt Weibel.

Seit Monaten haben die Geologen ein waches Auge auf den Fels. Laut der Gemeinde Kandersteg wurden im Sommer intensive Untersuchungen vorgenommen. Es ist mittlerweile klar, dass die Verschiebungen auf den Rückgang des Permafrosts im Boden zurückzuführen sind.

«Was heute runtergekommen ist, ist Peanuts!», sagt Gemeindepräsident Weibel weiter. Erwartet würden noch weitere Abbrüche. Ein Gebiet in der Grösse von 1,3 Kilometer auf 800 Meter sei betroffen. Geologen rechneten damit, dass zwischen 100'000 und 20 Millionen Kubikmeter Fels abbrechen könnten. «Das ganze Gebiet sei instabil, aber die 20 Millionen, das wäre der absolute ‹Worst Case›», sagt Weibel weiter.

Am Freitagnachmittag wird entschieden, ob weitere Gebiete gesperrt werden müssten. Im schlimmsten Fall müsste die Gondelbahn Oeschinensee gesperrt werden. Unmittelbar ist von den Abbrüchen kein Siedlungsgebiet betroffen.

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