«Die kriegt die Krise im Knast»
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Box-Star sitzt in U-Haft:«Die kriegt die Krise im Knast»

Box-Star Viviane O. (34) sitzt nach Tötungsdelikt in Interlaken BE in U-Haft – Box-Kollegen sind sich sicher
Sie kriegt im Knast die Krise

Hat Viviane O. (34) in Interlaken BE ihren Mann umgebracht? Diese Frage ist ungeklärt. Sicher ist: Die Profi-Boxerin sitzt derweil in U-Haft – vorerst für drei Monate. Ihre Kampfsport-Kollegen sind sich einig: Das wird eine harte Zeit für die Sportlerin.
Publiziert: 02.12.2020 um 09:12 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2021 um 20:34 Uhr
Luisa Ita und Ramona De Cesaris

Viviane O.** (34) sitzt in U-Haft. Verhaftet wurde die Brasilianerin Anfang November im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an ihrem Mann, dem Kult-Wirt Thomas F.* (†61). Mitte Oktober wurde der beliebte Beizer tot in seiner Wohnung in Interlaken BE aufgefunden – erschlagen.

Welche Rolle die verhaftete Witwe in dem Drama spielt, ist bisher unklar. Es gilt die Unschuldsvermutung. Sicher ist aber: Mindestens drei Monate lang sitzt die Oberländerin nun erst mal im Regionalgefängnis in Thun BE hinter Gittern.

Schwester von Thomas F. fordert lückenlose Aufklärung

Star-Anwalt Valentin Landmann vertritt die Schwester des Toten. Er fordert eine lückenlose Aufklärung des tragischen Falls und meint: «Wir können überhaupt nicht sagen, ob die Ehefrau eine Schuld trifft oder nicht. Vorverurteilungen liegen uns fern.» Seine Mandantin habe zu ihrem Bruder stets ein sehr gutes Verhältnis gepflegt und kenne natürlich auch dessen Gattin, so Landmann: «Sie hatte nie ein Problem mit ihr.»

Thomas F. (†61) wurde am 19. Oktober 2020 tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Foto: Zvg
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Probleme dürfte die verhaftete Kampfsportlerin derzeit selbst genug am Hals haben. Gefangene in U-Haft sind meist 23 Stunden am Tag in ihrer Zelle eingesperrt – nur eine Stunde dürfen sie Frischluft schnuppern. Harte Zeiten für die Profi-Boxerin, die sich sonst im Training auspowern kann.

Sport auf engstem Raum

Ex-Boxer Stefan Angehrn (56) hat schon am eigenen Leib erfahren, wie es ist, eingesperrt zu sein. 24 Stunden verbrachte er 2012 hinter Gittern. Er wurde beschuldigt, Drahtzieher eines Drogenrings zu sein. Doch der Verdacht erhärtete sich nicht.

Heute kann Angehrn zwar darüber lachen, dennoch sagt er zu BLICK: «Wenn die Türe zugeht und man sich vorstellt, dass man da jahrelang bleiben müsste, ist das sehr unangenehm.» Der Ex-Boxer würde aber versuchen, diese Zeit sinnvoll zu nutzen: «Fast alle Sportübungen kann man auch in einer kleinen Zelle machen.» Beispielsweise Liegestütze, Rumpfbeugen oder Schattenboxen sieht er als Option, um fit zu bleiben.

Grosser Bewegungsdrang – kleine Zelle

Auch K1-Kämpfer Rico «Ramba» Giger (31) würde in der Situation von Viviane O. versuchen, in der Zelle zu trainieren. Trotzdem steht für ihn fest: «Sie kriegt die Krise im Knast.» Er selbst habe derzeit eine Verletzung am Rücken und könne auch nicht trainieren. Das ist für den Ex-«Bachelorette»-Kandidaten der Horror: «Wir Sportler haben einen grossen Bewegungsdrang. Das ist schlimm, wenn man plötzlich von 100 auf null herunterfahren muss.» An seine inhaftierte Box-Kollegin richtet er persönliche Worte: «Mein Beileid!»

* Name geändert

** Name bekannt


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