Wer sich in der Nacht auf Montag den Super Bowl angeschaut hat, weiss: Spieler aus Europa stehen im Finale der American-Football-Liga NFL kaum auf dem Platz.
Ausnahmen wie der Deutsche Sebastian Vollmer (30) von Champion New England Patriots bestätigen die Regel.
Der Langnauer Dominik Liechti (20) träumt davon, auch einmal im wichtigsten Sport-Event der USA anzutreten. Heute wird dieser Traum konkreter: Er unterschreibt einen Vertrag am Arizona Western Junior College. In solchen Universitäten erhalten Spieler ihr Rüstzeug, bevor sie den Sprung in die Profi-Liga wagen. Sämtliche Kosten für Liechtis Aufenthalt übernimmt die Uni.
«Ein grosses Sprungbrett»
Marcel Niklaus ist Headcoach bei den Bern Grizzlies in der NLA, hat Liechti bislang trainiert. Er weiss, dass es Colleges mit berühmteren Football-Abteilungen gibt, als jenes in Arizona. Es gehörtt nicht zur Top-Klasse der Division I. «Aber es ist ein grosses Sprungbrett. Viele wechseln von dort nach ein, zwei Jahren in eine bekanntere Uni.»
Niklaus ist sich sicher, dass Liechti das auch tun wird. Der direkte Wechsel zu einer Spitzen-Adresse sei Liechti nämlich nur durch administrative Hürden versagt geblieben.
An den Gardemassen wird er nicht scheitern: Liechti ist 1,92 m gross und 111 kg schwer. Er wäre der erste Schweizer in der NFL. Wobei: Einen halben Emmentaler gibt es dort ja bereits. Die Wurzeln von Top-Quarterback Ben Roethlisberger liegen bekanntlich auch im Bernbiet. Ein gutes Omen für Liechti?