Ergebnis aus 1432 Proben
In einem Viertel des Berner Kokses steckt Wurmmittel

Drogen können gefährlich werden – insbesondere, wenn sie mit unbekannten Substanzen gestreckt werden. Doch leider passiert dies häufig. Eine neue Auswertung der Stiftung Contact zeigt, dass 2022 rund ein Viertel des Berner Kokses mit Wurmmittel gestreckt wurde.
Publiziert: 04.07.2023 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2023 um 13:09 Uhr

Letztes Jahr hiess es, das Berner Koks werde immer reiner. Zu diesem Schluss kam die Stiftung Contact. In deren Räumlichkeiten in Bern und Biel können Drogenkonsumenten ihre Pillen und Pulver testen lassen. Doch nun zeigt ein neuer Drug-Checking-Auswertungsbericht vom Dienstag, dass sich das Blatt gewendet hat.

Wie die Stiftung bekannt gibt, wurde Kokain in 2022 häufig mit einem Entwurmungsmittel aus der Tiermedizin gestreckt. Das sogenannte Levamisol wurde in mehr als 25 Prozent der Proben nachgewiesen, die im Jahr 2022 getestet wurden. Kokain blieb die häufigste getestete Substanz vor Amphetamin und MDMA.

Nicht nur Koks wird gestreckt

Auch bei Amphetaminen werden sehr häufig Streckmittel verwendet. Mehr als die Hälfte der Proben wurde mit Koffein gestreckt. Bei MDMA-Pillen kann der Wirkstoffgehalt stark schwanken. Das bringe erhebliche Risiken beim Konsum mit sich, teilte Contact mit.

Die Stiftung Kontakt konnte in einem Viertel aller getesteten Kokain-Proben Wurmmittel nachweisen.
Foto: Shutterstock
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Analysiert wurden insgesamt 1432 Proben, die an den Standorten Bern und Biel abgegeben wurden. Drogenkonsumierende können bei Contact Proben kostenlos und anonym testen lassen. Contact erhält so eine Übersicht über den aktuellen Drogenmarkt und kann bei Bedarf Warnungen publizieren. (SDA)

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