«Ich werde meinen 100. Geburtstag noch lange in Erinnerung behalten»
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Nach Patzer der Gemeinde:Margrit Schafer wurde mit Geschenken überhäuft

Nachdem die Behörden Margrit Schafers 100. Geburtstag vegessen hatten
Jetzt erhält sie Blumen aus der ganzen Schweiz!

An ihrem 100. Geburtstag haben Gemeinde, Kirche und Kanton ihre Jubilarin Margrit Schafer im Stich gelassen. Doch jetzt kann die Seniorin wieder strahlen: BLICK-Leser haben ihr unzählige Karten, Sträusse und Pakete geschickt.
Publiziert: 07.05.2019 um 23:13 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 20:32 Uhr
Dutzende Blumensträusse hat Margrit Schafer (100) in den vergangenen Tagen erhalten.
Foto: Peter Gerber
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Helena Schmid

Margrit Schafer (100) kann es kaum glauben. Immer wieder lässt sie ihren Blick über das Blumenmeer in ihrem Wintergarten in Ueberstorf FR schweifen. Tulpen, Lavendel, Rosen, Margeriten – Dutzende Sträusse blühen. Die Seniorin ist überwältigt: «So viele schöne Geburtstagsgeschenke habe ich noch nie bekommen», sagt sie zu BLICK.

Im April wurde Margrit Schafer 100 Jahre alt. Ein grosses Fest für ihre Familie und die Gemeinde, in der sie ihr ganzes Leben lang wohnt. Eigentlich. Denn an der Feier liess sich weder ein Vertreter des Kantons, der Kirche oder der Gemeinde blicken. Keine Grüsse, keine Karten – nichts.

Nachdem BLICK die Geschichte der vergessenen Jubilarin am Wochenende publik gemacht hatte, folgten Hunderte Leser dem Aufruf und gratulierten Schafer nachträglich. Einige sogar persönlich. «Ein Mann kam extra aus dem Kanton Luzern, um mir Glückwünsche auszurichten», so Schafer.

Auch der Blumen-Kurier ist überwältigt

Gestern habe sie noch lange mit einem pensionierten Französischlehrer geplaudert, der von Marly FR zu ihr gefahren war, um einen Brief zu übergeben. «Ich bin gerührt von dieser Welle von Solidarität», sagt die Jubilarin.

Und auch Blumen-Kuriere aus der ganzen Region brachten in den vergangenen drei Tagen unzählige Sträusse. Allein gestern Nachmittag kamen drei verschiedene Boten vorbei. Einen kennt Margrit Schafer mittlerweile persönlich – er  lieferte schon am Montag zwei Blumen-Sendungen aus. Der Kurier sagt: «Das ist auch für mich einmalig. Noch nie habe ich so viele Gestecke aufs Mal überbracht.»

Ähnlich muss es auch der Pöstlerin ergangen sein. «Die Couverts hatten gar keinen Platz in unserem Briefkasten. Deshalb hat sie mir heute Morgen die Post in zwei grossen Kisten übergeben», sagt Enkelin Beatrice Schafer (37) lachend. 

Sogar Glückwünsche von Monika Fasnacht

Unter den Briefen war eine Karte von einer Namensvetterin: Margrit Schafer aus Winterthur ZH, die ihre Glückwünsche überbrachte. Und eine Nachricht von Monika Fasnacht, der ehemaligen Moderatorin des SRF-«Samschtig-Jass». Denn: Schafer ist leidenschaftliche Jasserin. «Beim Spielen vergesse ich die Welt um mich herum», erzählt sie.

Viele Pakete und Briefe konnte die Seniorin noch gar nicht öffnen: «Ich möchte mir dafür Zeit nehmen.» Ihre Enkelin hat nun eine Liste angelegt mit Namen und Geschenken. «Wir versuchen, möglichst vielen Gratulanten persönlich zurückzuschreiben», so Schafer.

Den BLICK-Lesern lässt die Seniorin ausrichten: «Tausend Dank! Ihr habt meinen runden Geburtstag wirklich unvergesslich gemacht.» Die Blumen-Gestecke möchte die Familie Schafer in den kommenden Tagen im Garten einpflanzen. «Dann haben wir alle noch länger was davon.»

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