Tabletten werden auch geraucht
Thorberg-Häftlinge handeln mit Medikamenten

Medikamentenmissbrauch ist in der Berner Justizvollzuganstalt Thorberg ein grösseres Problem als heimlich gebrauter Alkohol. Insassen würden abgegebene Medikamente horten und damit Handel treiben, sagte Thorberg-Direktorin Regine Schneeberger in einem Interview.
Publiziert: 09.09.2023 um 10:18 Uhr
Die Justizvollzugsanstalt Thorberg liegt bei Krauchthal BE. (Archivbild)
Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE

Insassen würden die Tabletten auch mörsern, um sie zu rauchen, sagte Schneeberger im am Samstag publizierten Interview der Berner Tamedia-Zeitungen «Der Bund» und «Berner Zeitung» weiter. «Das wird natürlich diszipliniert, wenn wir es bemerken.»

Mit Kontrollen würden die Mitarbeitenden zudem alles daran setzen, dass keine Drogen ins Gefängnis gelangen würden. Dennoch käme es «hin und wieder» vor, dass Cannabis oder Kokain eingeschmuggelt und gefunden werde.

Es gebe auch Eingewiesene, die selber Alkohol herstellen – etwa durch das Gären von Früchten. «Auch entwendete Hefe oder Brot wird dazu genutzt», sagte Schneeberger. Wie häufig es zu solchen Fällen kommt, war aus dem Interview nicht ersichtlich. (SDA)

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