Todesfall Lisa M. (†8)
30-jährige Bernerin muss in U-Haft

Nach dem Tod von Lisa M. (†8) in Niederwangen BE ist eine 30-jährige Frau aus dem Umfeld des Mädchens festgenommen worden. Jetzt wurden vom Zwangsmassnahmengericht zwei Monate U-Haft bewilligt.
Publiziert: 07.02.2022 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2022 um 15:21 Uhr
Die Menschen im Quartier trauern um das tote Kind.
Foto: Luisa Ita
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Georg Nopper und Luisa Ita

Die verdächtige Frau (30) im Fall um die getötete Lisa M. (†8) aus Niederwangen BE kommt in U-Haft. Dies bestätigt die Kantonspolizei Bern gegenüber Blick. Das Zwangsmassnahmengericht habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben und eine zweimonatige Untersuchungshaft angeordnet, sagt Sprecherin Jolanda Egger.

Lisa M. wurde am vergangenen Dienstagabend tot im Könizbergwald aufgefunden. Das Mädchen wies Verletzungen auf. Welcher Art diese Verletzungen sind, gab die Polizei bisher nicht bekannt. Hinweise auf ein Sexualdelikt gibt es nicht. Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland ermittelt wegen vorsätzlicher Tötung.

Wohnungstür der Mutter immer noch versiegelt

Nach dem Leichenfund wurde die 30-jährige Frau aus dem Umfeld des Mädchens festgenommen. Nähere Angaben über die Identität der Verdächtigen und über ihr Verhältnis zum Opfer macht die Polizei nicht.

Die Mutter von Lisa M. ist genau 30 Jahre alt. Ihre Wohnungstüre war auch am Sonntag noch versiegelt. Die Haustüre bei den Grosseltern war bereits am Donnerstag wieder freigegeben worden.

Im Quartier wurde die Mutter seit dem Delikt scheinbar nicht mehr gesehen. Anrufe auf ihr Handy werden direkt auf die Combox umgeleitet, Whatsapp-Nachrichten werden laut ihrem Umfeld nicht zugestellt. Laut Blick-Recherchen weiss man auch am Arbeitsplatz der alleinerziehenden Reinigungskraft nichts von ihrem Verbleib.

Augenzeuge sah Lisa M. noch kurz vor ihrem Tod

Lisa M. wurde zuletzt am Dienstagabend um 16.51 Uhr gesichtet – zusammen mit ihrer Mutter. Der Augenzeuge erzählte im Gespräch mit Blick, die beiden seien gemeinsam in den Wald hoch spaziert. Er zeigte auf einen schmalen und steilen Weg. Der Augenzeuge, der bei seiner Sichtung gerade mit seinem Hund unterwegs war, machte diese Aussage auch gegenüber der Polizei.

Die Betroffenheit über das Gewaltverbrechen ist gross in Niederwangen. «Es ist einfach schrecklich», sagte eine Anwohnerin am Sonntagmorgen zu Blick. Lisa M. sei «unglaublich herzig» gewesen. «Sie hat mir einmal gesagt, sie sei eben schüchtern – aber dann hat sie geplaudert wie ein Wasserfall.» Im Quartier wurden zahlreiche Kerzen, Blumen und Plüschtiere im Gedenken an die Verstorbene niedergelegt.

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