Umsetzung Masseneinwanderungsinitiative
SVP verzichtet auf Referendum

Die SVP verzichtet auf ein Referendum gegen die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Dies sagte Parteipräsident Albert Rösti heute Abend der «Tagesschau» von «SRF».
Publiziert: 07.12.2016 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:19 Uhr
Toni Brunner, SVP-SG, links, Albert Roesti, SVP-BE, mitte, und Adrian Amstutz, SVP-BE, rechts, sprechen an der Wintersession der Eidgenössischen Räte im Nationalrat in Bern.
Foto: KEYSTONE/Anthony Anex

Die SVP verzichtet auf ein Referendum gegen das Umsetzungskonzept der Masseneinwanderungsinitiative. Dies sagte Parteipräsident Albert Rösti heute Abend in «Tagesschau» von «SRF». Dieser Entscheid sei in der Parteileitung so gefällt worden.

«Wir glauben schlicht nicht, dass dieses Parlament später ein strengeres Gesetz verabschieden würde, wenn es schon zu diesem Verfassungsbruch bereit war. Dann würde man die Bevölkerung an die Urne holen, ohne dass es etwas bringt.»

Seine Partei glaube schlicht nicht, dass «dieses Parlament, das zu diesem Verfassungsbruch bereit war, dann ein strengeres Gesetz verabschieden würde», sagte Rösti.

Die Bevölkerung werde allerdings sehen, dass bei dieser Umsetzung die Zuwanderung weiter steigen werde. Wenn dies eintreffe, werde die SVP die Kündigung des Personenfreizügigkeitsabkommens mit einer Initiative lancieren. Aber dazu werde die Partei «zu gegebener Zeit» wieder kommunizieren.

Das Konzept zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative steht. Auf der Zielgeraden wird hart um die Details gefeilscht. Im Zentrum steht die Frage, wie hoch die Arbeitslosigkeit sein muss, damit Massnahmen zu Gunsten Arbeitsloser ergriffen werden können. Auch die Pflichten für Arbeitgeber sind noch umstritten.

Geeinigt haben sich die Räte darauf, dass nicht nur inländische Arbeitslose in den Genuss einer Vorzugsbehandlung kommen sollen, sondern auch stellensuchende EU-Bürger und Grenzgänger. Damit soll ein Konflikt mit dem Freizügigkeitsabkommens vermieden werden. In den Augen der Befürworter eines harten Kurses wird damit das letzte Element des Verfassungsauftrags aus der Vorlage getilgt.  (SDA/nbb)

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