Beschluss des Verwaltungsrats
Spital STS AG führt Spital Zweisimmen nun doch weiter

Das Spital Zweisimmen wird nun doch als Akutspital von der Spital Simmental-Thun-Saanenland (STS) AG weiterbetrieben. Das hat der STS-Verwaltungsrat beschlossen, wie das Unternehmen und der Kanton Bern am Mittwoch mitteilten.
Publiziert: 17.07.2024 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2024 um 12:42 Uhr
Das Spital Zweisimmen soll nun doch als Akutspital weiterbetrieben werden.
Foto: PETER KLAUNZER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Zukunft des in die Jahre gekommenen Spitals war jahrelang in der Schwebe. Die Schliessung stand im Raum. Verschiedene Alternativen wurden erarbeitet und scheiterten, darunter das Projekt Gesundheitsnetz Simme-Saane (GSS). Dieses erlitt an der Urne hauchdünn Schiffbruch.

Im Frühling 2024 gab der Kanton überraschend bekannt, er setze künftig auf die private Medaxo AG. Doch auch diese Pläne zerschlugen sich.

Nun kommt doch die STS AG zum Zug. Sie stehe «uneingeschränkt und langfristig zu einem stationären Spitalstandort Zweisimmen und damit zur Sicherstellung der Grundversorgung in der Region Simmental und Saanenland», sagte der neue Verwaltungspräsident Thomas Staubhaar gemäss Communiqué. Mit dem Bekenntnis zu Zweisimmen wolle man das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen.

Aufgrund der finanziellen Perspektiven, der angespannten Personalsituation und der hohen Belastung der Mitarbeitenden könnten allerdings punktuelle Anpassungen nötig sein, hiess es im Communiqué. Der Kanton Bern werde über einen Leistungsvertrag einen jährlichen Beitrag ausrichten.

«Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist uns wichtig»

Das Geld wird für sogenannte Gesundheitsnetzwerke der Gesundheitsversorgung gesprochen. Ein entsprechender Rahmenkredit wurde 2023 bewilligt. Die Höhe des Beitrags fürs Spital Zweisimmen wird im Communiqué nicht genannt.

«Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist uns wichtig», wird der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) zitiert. «Seit über zehn Jahren suchen wir nach einem gangbaren Weg. Im Verbund wird die jetzt definierte Lösung machbar, und wir können unser Versprechen gegenüber der Bevölkerung einhalten.»

Bis Mitte 2025 will die Spital STS AG ein neues Betriebskonzept erarbeiten. Die Rahmenbedingungen wurden bereits definiert. Dazu gehören ein ganzjähriger Notfall rund um die Uhr und ein 24-Stunden-Spitalbetrieb mit einer noch zu bestimmenden Anzahl Betten.

Weiter soll eine «bedarfsgerechte Operationstätigkeit» sichergestellt und ein integriertes Versorgungsnetzwerk aufgebaut werden. Die Sanierung der Immobilie soll zusammen mit der Alterswohnen STS AG geplant werden, damit Synergien genutzt werden können.

Vom Tisch sind die Projekte Gesundheitsnetz Simme-Saane und ein Betrieb des Spitals durch die Medaxo AG. «Die bernische Gesundheitsdirektion bedankt sich für die grosse geleistete Arbeit, um eine tragbare Lösung zu finden», heisst es im Communiqué. Sie werde dem Regierungsrat nach der Sommerpause die neue Ausgangslage unterbreiten und die formellen Beschlüsse einholen.

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