«Die Glücksgefühle waren mit einem Schlag weg»
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Keine Geschenke für die Kinder:«Die Glücksgefühle waren mit einem Schlag weg»

Blick-Leser spenden verschuldeter Familie Z. über 43'000 Franken
«Ich bin seit heute Morgen nur noch am Zittern»

Ein Erbe brachte Familie Z. einen Schuldenberg. Jetzt sieht die Familie wieder einen Silberstreifen am Horizont, dank der Leserinnen und Leser von Blick.
Publiziert: 20.02.2024 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2024 um 08:08 Uhr
Martin Z.* (40) beglich Rechnungen der Einzelfirma seines verstorbenen Papis.
Foto: STEFAN BOHRER
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Als Blick über das Schicksal von Familie Z.* aus dem Oberaargau berichtet, geht plötzlich alles ganz schnell. Seit Jahren haben Martin Z. (40) und seine Familie gegen vererbte Schulden gekämpft und am Existenzminimum gelebt. Dies, nachdem Martin Z. – aus Versehen – das Erbe seines Vaters mit einem Schuldenberg von 800'000 Franken angenommen hat. Am Dienstag ist ein Artikel über den Fall im Blick erschienen. Und seither rollt eine gigantische Solidaritätswelle. «Ich bin nur noch am Zittern, seit ich heute Morgen aufgestanden bin», sagt Ehefrau Melanie.

Der Grund für die Freude: Mehr als 43'000 Franken kamen an Spenden für die Familie zusammen, an nur einem Tag! «Manche Leute haben vierstellige Beträge gespendet. Menschen, die wir überhaupt nicht kennen», erzählt Martin Z. dankbar. Ein anonymer Spender hat dies sogar noch übertroffen. Anonym gab er stolze 14'000 Franken ab. «Ich bin baff», so Martin Z.

Familie könnte im Sommer schuldenfrei sein

Damit ist die Familie finanziell zwar noch nicht ganz über dem Berg. Aber zumindest auf sehr gutem Kurs. «Wir könnten im August tatsächlich schuldenfrei sein!», sagt Martin am Telefon. Das Spendenziel seiner Gofundme-Kampagne mit dem Titel «Wir schaffen es nicht mehr alleine» ist bereits übertroffen.

Hintergrund des Schulden-Erbes: Als der Vater von Martin Z. im Jahr 2010 starb, hinterliess er eine Sanitär-Einzelfirma. Der Sohn wollte damals nur die letzten Löhne der drei Arbeiter zahlen. Und hat damit aber unwissentlich das Erbe akzeptiert.

«Wir möchten uns bei allen bedanken»

Mit üblen Folgen: Denn nebst einem kleinen Haus erbte Z. einen Schuldenberg. Trotz Verkauf des Hauses blieben genug Schulden, um die Familie seither am Existenzminimum zu halten. «Wir können keine Ausflüge machen, wie etwa in den Zoo oder mit unserem Junior Zug fahren. Dabei liebt er es!», sagt Melanie. Eine unvorhergesehene 9000-Franken-Rechnung vom Betreibungsamt Emmental-Oberaargau hat der Familie letzte Weihnachten dann finanziell endgültig das Genick gebrochen.

Dank der Solidarität der Blick-Leserschaft kann die Familie jetzt endlich wieder nach vorne schauen. «Wir möchten uns bei allen bedanken, das hätte ich nie für möglich gehalten», sagt Martin Z.


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