«Bschiss am Konsumenten»
Zeki kauft Fünf-Sterne-Bewertungen für seine neue App

Der Comedian und Unternehmer Zeki buhlt bei seiner Community um Fünf-Sterne-Bewertungen für seine Job-App – für 500 Franken. Unter einem Prahl-Post auf LinkedIn hagelt es Kritik. Nach einem Anruf von Blick krebst er zurück.
Publiziert: 08.09.2023 um 13:51 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2023 um 15:26 Uhr
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Janik LeuenbergerRingier Journalistenschüler

«So habe ich 500 Bewertungen für unsere Job-App generiert», beginnt Comedian und Unternehmer Zeki Bulgurcu (33) seinen Post auf LinkedIn. Er erklärt darin, wie er durch einen Wettbewerb in seiner Community an mehr Bewertungen kommen wollte. 

Ein Blick-Leserreporter hat den Beitrag im Netz entdeckt. Knackpunkt: Um die 500 Franken gewinnen zu können, musste man die Stellenbörsen-App Jobshot herunterladen und eine Fünf-Sterne-Bewertung abgeben – egal wie gut man die App wirklich findet. Das «Manipulieren von Kundenbewertungen» ist im AppStore jedoch nicht erlaubt und könnte die Löschung der App zur Folge haben. Während Zeki stolz auf die Aktion ist und darüber auf LinkedIn prahlt, hagelt es unter seinem Beitrag Kritik.

«Beschiss am Konsumenten»

Mehrere User fragen sich, warum Zeki mit einer solchen Aktion angibt. «Dieser Post ist eine tolle Anleitung, wie man seine Glaubwürdigkeit möglichst rasch ruinieren kann», schreibt ein Nutzer. Auch weitere finden das Verhalten «dumm», einer findet eine sehr direkte Sprache und sagt: «Ihr seid die absoluten Clowns».

Mit diesem Post auf LinkedIn trat Zeki Bulgurcu am Freitagmorgen gehörig ins Fettnäpfchen.
Foto: LinkedIn / Zeki Bulgurcu
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Auch der Digital-Marketing-Experte Thomas Hutter (47) findet die Aktion daneben: «Das ist Bschiss am Konsumenten», sagt er zu Blick. Es sei unfair gegenüber den Leuten, die die App herunterladen, und gegenüber den Firmen, die darauf werben. «Ich empfinde es als eher bemitleidenswert, wenn man Menschen bewusst täuschen muss, um erfolgreicher zu sein.»

Zeki krebst zurück

Auch rechtlich ist die Aktion heikel. «Bewertungen zu fälschen, ist in den Stores von Apple und Google grundsätzlich verboten», so der Digital-Experte. Apple droht auf ihrer Website sogar mit dem Rauswurf von Apps, die die Nutzerbewertungen fälschen. 

Eine Anfrage bei Jobshot blieb vorerst unbeantwortet. Als Blick bei Zeki nachfragt, meldet sich dieser auf LinkedIn – und krebst zurück: «Unternehmertum ist hart. Trotzdem war es nicht richtig und ich entschuldige mich für die Vorgehensweise.» Für diese Aktion gebe sich der Unternehmer «nur einen Stern».

Und den Originalpost ergänzte Zeki mit dem Satz: «500x Entschuldigung und 1 Stern für mich.»

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