Garten ist nach Unwetter voll mit Schlamm
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«Hatten eine schlaflose Nacht»:Garten ist nach Unwetter voll mit Schlamm

Anwohner rümpfen nach Starkregen in Embrach ZH die Nase
«Alles stinkt nach Kloake»

Land unter in Embrach ZH! Ein Monstergewitter setzte das Dorf bei Bülach um Mitternacht unter Wasser. Besonders betroffen: die Dorfstrasse und die Tannenstrasse. Der Bach überflutete Keller und Parterre-Wohnungen.
Publiziert: 04.09.2024 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2024 um 07:54 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Gewitterzellen setzten Embrach ZH unter Wasser
  • Feuerwehren und Zivilschutz im Dauereinsatz
  • Benachbarte Dörfer waren kaum betroffen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Beat MichelReporter

Land unter in Embrach ZH! In der Nacht auf Mittwoch blieben zwei Gewitterzellen über dem Dorf bei Bülach hängen und setzten alles unter Wasser. Am schlimmsten traf es den Dorfkern an der Dorfstrasse und die Tannenstrasse am Ostrand von Embrach.

Der Dorfbach suchte sich um Mitternacht einen Weg mitten durch das Dorf auf der Dorfstrasse. «Es war unglaublich», sagt Abwartin Agnes Maurer (70). Sie ist für die Überbauung an der Nummer 67 zuständig. «Das letzte Mal habe ich das 1975 erlebt. Das Gewitter letzte Nacht war unheimlich. Es schüttete ohne Ende. Die Keller sind voll.» Am schlimmsten habe es den Luftschutzkeller getroffen. Während in den anderen Gebäuden das Wasser nach dem Gewitter abgelaufen ist, stehe das Wasser im Schutzraum noch immer gut 25 Zentimeter hoch.

Müde und sichtlich frustriert steht David Joe Brügger vor dem Mehrfamilienhaus. «Ich hatte viele Sachen im Keller, die mir viel bedeuten», sagt der Hobby-Musiker. «Das Schlagzeug, die CD-Sammlung, Erinnerungen aus der Schulzeit. Ich dachte zuerst, ich kann es wieder reinigen. Aber es stinkt nach Kloake.»

Dutzende Garagen und Keller wurden geflutet.
Foto: BRK News
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Gummistiefel und Hochdruckreiniger

Im Quartier westlich der Tannenstrasse spülten die Wassermassen vom Hang her eine Schlammlawine durch das Neubauquartier. Am Mittwoch sind alle Bewohner in Gummistiefeln und mit Schaufel und Hochdruckreiniger am Putzen. Den ganzen Tag. Und am Nachmittag sieht es noch nicht viel besser aus als am Morgen. In den Gärten saugen Kanalreinigungsfirmen mit riesigen Rohren Schlamm und Sand ab.

Die Hausbesitzerin Sabrina (35) erzählt, wie sie an der Tannenstrasse das Monstergewitter erlebt hatte: «Der Donner weckte uns um Mitternacht auf. Es blitzte im Sekundentakt, es schüttete wie aus Kübeln. Wie schlimm es wirklich war, realisierten wir am Anfang gar nicht. Erst als wir so nach einer Stunde aus dem Haus gingen, sahen wir den ganzen Schlamm.»

Zurück im Haus sieht die Familie das ganze Ausmass. «Durch Fenster und Türen floss Wasser in die Wohnung. Vor allem im Keller und im Garten haben wir Schäden.» Dass das Wasser in die Wohnung fliessen kann, hat die Leute überrascht. «Wir werden uns jetzt überlegen, wie wir die Häuser sicher machen können», sagt die junge Hausbesitzerin.

Gewitter tobte nur in Embrach

Die Feuerwehren Embrachertal, Pfungen und Kloten waren die ganze Nacht und den ganzen Tag in Embrach im Einsatz. Sogar der Zivilschutz half mit der Beseitigung der Schlammmassen. Die benachbarten Dörfer wie Bülach und Kloten, wie auch der Flughafen Zürich waren von dem Unwetter kaum betroffen.

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