Chef-Wegmeister Kurt Marti (54) von Rüeggisberg BE kann es nicht verstehen
«So speziell sind unsere Ortsnamen jetzt auch wieder nicht»

Im Kanton Bern werden immer wieder Ortsschilder gestohlen. Der jüngste Fall ereignete sich in Helgisried-Rohrbach BE. Wer macht denn sowas?
Publiziert: 13.05.2020 um 18:54 Uhr
Ende Januar wurde eine Ortstafel von Helgisried-Rohrbach BE geklaut. Es war der jüngste Vorfall von einer mysteriösen Diebstahlserie im Kanton Bern.
Foto: Google Street View
1/5

Auf frischer Tat ertappt – aber doch nicht geschnappt: Ende Januar ist einer Polizistin die liegende Ortstafel von Helgisried-Rohrbach BE in einem Feld aufgefallen. Die Polizei geht davon aus, dass die unbekannte Täterschaft beim Herausschrauben der Halterung der zwei Ortstafeln gestört wurde und deshalb eine der Tafeln im Feld zurückgelassen hat.

Es war der jüngste Vorfall einer mysteriösen Diebstahlserie im Kanton Bern. Seit 2018 sind in einem Gebiet, das vom Gürbetal ins Emmental und von der Region Thun bis in die Region Gantrisch reicht, ganze 29 Ortstafeln spurlos verschwunden. Der Schaden: mehrere Tausend Franken, wie die «Berner Zeitung» berichtet.

«Gratis waren sie nicht. So ein Schild kostet über 400 Franken»

Auch die 2600-Seelen-Gemeinde Rüeggisberg im Kanton Bern gehört zu den Opfern: «Bei uns wurden insgesamt vier Ortsschilder geklaut», sagt Chef-Wegmeister Kurt Marti (54) zu BLICK. Marti kann das nicht verstehen: «So speziell sind unsere Ortsnamen jetzt auch wieder nicht, dass man gleich die Schilder davon klauen muss.» Immerhin wurden die Schilder bereits wieder ersetzt. Doch die waren nicht billig. «So ein Schild kostet über 400 Franken», erzählt der 54-jährige.

Doch wer macht sowas? «Vielleicht ist es ein blöder Bubenstreich oder doch eine Gruppe von Tätern, die ihr Unwesen hier in der Region treiben», sagt der Wegmeister ratlos. Doch etwas Positives gibt es: «Seit der Berichterstattung hat niemand mehr unsere Schilder angefasst», sagt Marti lachend.

Könnte sich in allen Fällen um dieselbe Täterschaft handeln

Auch die Polizei steht drei Monate nach Bekanntwerden der Diebstahlserie vor einem Rätsel und sucht immer noch nach Hinweisen zur Täterschaft. Wie weit sie in der Sache ist, sagt die Polizei auf Anfrage der Berner Zeitung «aus ermittlungstaktischen Gründen» nicht. Sie versicherte nur, dass die Vorfälle nach wie vor in Bearbeitung sind.

Die Polizei schliesst nicht aus, dass es sich in allen Fällen um dieselbe Täterschaft handelt: «Eine derartige Häufung in einem so kurzem Zeitraum ist schon aussergewöhnlich.» (sib)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?